Manafest / Fighter
Fighter Spielzeit: 36:07
Medium: CD
Label: in-akustik, 2013
Stil: Hip Hop, Rap, Alternative Metal, Hard Rock

Review vom 30.10.2013


Günther Klößinger
Eigentlich wollte Chirs Greenwood ja als Profi-Skater ein internationales Ass werden, doch nach einem Trainingsunfall im Jahr 1998 hängte er diesen Beruf nebst seinem Board an den Nagel. Stattdessen widmete er sich der nächsten Leidenschaft: Musik. Wie bei vielen skatenden Kollegen finden sich Greenwoods Wurzeln in den Gefilden von Rap und Hip Hop. Seine Spezialität ist es allerdings, diese Stilrichtungen mit Metal-Gitarren und Rockharmonien anzureichern. Dass er ein gutes Händchen für radiotaugliche Refrains mit hymnischen Qualitäten hat, zeigt sich auch auf seinem aktuellen Werk "Fighter", das verspätet nun auch in Deutschland erscheint. In den USA und Kanada liegt das Album bereits seit April 2012 vor.
Mit dem Beginn der musikalischen Karriere gab Chris Greenwood sich das Pseudonym Manafest - dass sich dieser Name ähnlich anhört wie Manifest, ist kein Zufall. Greenwood singt nicht nur über die große Skaterliebe, er hat eine Message: Der 'Fighter' ist er selber. Lange hat er für seinen Erfolg gekämpft und sich dazu ermutigt, die eigenen Träume nicht aus den Augen zu verlieren. Im Titelsong der vorliegenden CD macht er klar: Egal, wie groß Deine Wunschträume auch sind - die Kraft, sie zu verwirklichen, liegt in Dir selbst. Er macht auch keinen Hehl daraus, aus welcher Quelle er selbst diese Kraft schöpft: aus seinem Glauben. Mit seinem offenen Bekenntnis zu Gott wurde Manafest ein Star, gerade in der christlichen Musikszene. Zum Glück ist Manafest aber meilenweit entfernt vom betulichen Gesülze mancher Sacro-Pop-Produktionen. Die Gitarren kommen hart und knackig rüber, die Beats treiben die metalligen Riffs oftmals unbarmherzig nach vorn. Greenwood selbst rappt und röhrt sich leidenschaftlich durch die religiös angehauchten Songs.
Sympathisch wirken die musikalischen Manifeste durch den Verzicht auf missionarischen Eifer. Manafest nimmt die kleinen und großen Probleme der Menschen ernst und will in erster Linie Mut machen.
Musikalisch beweist er dabei große Feinfühligkeit, gerade dafür, wie lange die Grundstimmung einer Sequenz durchzuhalten ist. Nie wird der Zuhörer mit nervigen Ewig-Riffs gelangweilt: Kaum hat sich ein Gitarrenthema oder ein Rhythmuspattern in den Gehörgängen festgesetzt, schlägt die Band andere Saiten an. Die Bandbreite reicht hier von donnernden Metal-Attacken über harten Rap, gemäßigten Hip Hop bis hin zu schmeichelnden Refrains, wie sie nur amerikanische Stadion-Rocker hinbekommen. Diese haben derartigen Ohrwurmcharakter, dass es oftmals in den Stimmbändern juckt und der Zuhörer kaum umhin kommt, einfach mitzusingen. Gerade die Akustik-Version von "Never Let You Go" zeigt, wie viel Hitpotential in Greenwoods Songs steckt.
"Fighter" ist ein sympathisches Album, das mich manche Vorbehalte gegen Rap und Hip Hop einfach vergessen ließ und dem ich auch Erfolg außerhalb der rein christlichen Rockszene wünsche.
Line-up:
Chris Greenwod (lead vocals)
…nebst einer Schar illustrer, aber leider ungenannter Musiker
Tracklist
01:Fighter
02:Throw It Away
03:Pushover
04:Human
05:Come Alive
06:Never Let You Go
07:Not Alone
08:Prison Break
09:Heart Attack
10:Will You Catch Me?
11:Never Let You Go
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