Als progressiver Hard Rock wird der Stil der Band im Waschzettel angegeben und das Herkunftsland Kanada lässt sogleich an solche Heroen wie Triumph und Rush denken.
Also, CD eingelegt und diese startet erst einmal gediegen mit einer akustischen Klampfe, wobei nach 35 Sekunden bereits die elektrische Gitarre mit einem Heavy-Riff loslegt und die Progressivität sogleich eins über gebraten bekommt. Auch beim nächsten Track wird mehr gerockt als geproggt, obwohl einige Rhythmuswechsel das Ganze schon interessant machen. Im dritten Song kommt etwas Abwechslung ins Spiel, hier werden erstmals Keyboards eingesetzt, eine frickelige Bassfigur bestimmt das Grundgerüst, ein Gitarrensolo lässt aufhorchen. Das Stück wird zum Ende hin durch eine Pianofigur sogar noch etwas jazzig.
Und so geht die Scheibe weiter. Am Hard Rock und Grunge orientiertes Songwriting mit einigen abwechslungsreichen Momenten. Der Gesang von Jeremy 'Diebux' Tardif erinnert dabei stellenweise etwas an Scott Weiland von Stone Temple Pilots. "Shattered Helm" bringt im Intro erstmals eine düstere Stimmung auf, die jedoch von den simplen Gitarrenakkorden gleich wieder auf das Niveau zum Anfang der Scheibe gebracht wird, auch der lustlose Gesang nervt hier erstmals. Schade, aus diesem Song hätte man wirklich mehr machen können.
Auch das folgende "The Harbinger" beginnt anfangs vielversprechend, verfällt jedoch sogleich wieder in den bekannten Bratgitarren-Sound, der fast alle Stücke irgendwie gleich und wenig innovativ klingen lässt. "Luminous Descent", das vorletzte Stück, überrascht zum Ende. Hier hat sich der Gitarrist einmal zurückgehalten, ab ca. 4:45 wird das Stück ruhig und verströmt eine entspannende Atmosphäre, aber leider ist die CD mit dem folgenden "Awakening", einem belanglosen Akustik-Stück (wenigstens keine Bratgitarre...), bereits zu Ende.
Nach dem Durchhören des Silberlings bleibt allerdings wenig bis nichts Bewegendes hängen. Für eine Band, die sich trotz des Genres Hard Rock als 'progressiv' bezeichnet, sind mir diese Highlights eindeutig zu wenig.
Apropos Genre: Ich mag ja musikalische Schubladen und diese aberwitzigen Genre-Bezeichnungen absolut nicht, sie sind aber bei Reviews trotzdem unabdingbar, um dem Leser wenigstens eine grobe Musikrichtung vorzugeben. Aber was Marching Mind auf ihrer Homepage vorgeben, schlägt dem Fass den Boden aus. Zitat: » We are the godfathers of grog! « (HAHAHAHA!!!!!! - Anm. v. Marius) - was wohl Grunge-Prog bedeuten soll. So etwas Bescheuertes habe ich selten gehört, demnächst gibt's dann noch Prunk (Progressive-Punk)? Hilfeeeeeeee!
Line-up:
Jeremy 'Diebux' Tardif (vocals, keyboards)
Chris Neal (guitars)
Willi Goodall (bass)
Sebastian Leger (drums)
Tracklist |
01:Data Complex
02:The Way Out
03:Forgotten Face
04:Mission
05:Shattered Helm
06:The Harbinger
07:Placid Ascension
08:A Temporary State Of Balance
09:Luminous Bescent
10:Awakening
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