Marcus Malone, den Bluessänger- und gitarristen aus Detroit, hatte man hierzulande bislang noch nicht so recht auf dem 'Schirm'. Zu Unrecht, denn in UK, Italien und vor allem BeNeLux sieht man das völlig anders. Dort ist der Mann auch bei größeren Bluesfestivals ein gern gesehener Gast.
Nach seinem Debüt "One More Time" (1999), "Walkin' Shoes" (2002), "Blue Radio" (2005) und "Hurricane" vor vier Jahren legt Malone nun mit "Let The Sunshine In" sein fünftes Album vor. Vorab darf man schon einmal verraten, dass die Scheibe ihrem Titel alle Ehre macht!
"Let The Sunshine In" - mit vierzehn Songs öffnet Marcus Malone sicher so manchem das Herz, der mit Blues erstmal nicht so viel 'am Hut' hat. Eine satte Produktion gibt dem Album eine geschmeidige Eleganz, nahe der Perfektion angesiedelt. Wenn es einen Schwachpunkt zu verorten gibt, ist er hier (aber auch nur hier!!) zu suchen: Eine handvoll Takes sind einfach zu glatt geraten. So rockt "Heartbreak Kid" etwas zu simpel, fast in Smokie-Manier, daher. Auch "I Was A Fool" und "Make A Difference" hätte man gerne mit etwas mehr Dreck'n'Speck und Widerhaken ausstatten können. Aber das ist Meckern auf relativ hohem Niveau: In seiner Gesamtheit ist "Let The Sunshine In" ein sehr erfreuliches Album!
Der Titelsong eröffnet den Reigen mit einem fröhlichen Uptempo-Boogie, der unwiderstehlich in Bauch und Beine geht. Beim folgenden "If I Had Another Chance" 'schrubben' die Rhythmusgitarren einen 'shuffligen SRV-Gedächtnis-Schrammel', über den Lead-Gitarrist Stuart Dixon äußerst 'cremig' seine Solobahnen zieht. Überhaupt ist auffällig, dass sich Malone als Gitarrist im Hintergrund hält - er lässt stets Dixon oder dem 'Slider' Julian Burdock den Vortritt.
"Back To Paradise" vollendet einen gelungenen 'Dreier' zum Einstieg in dieses Album. Auf einem funkigen Riff und von einem slappend-treibenden Bass unterstützt wird hier Chicago-Blues in Reinkultur zelebriert - die Bläser im Refrain setzen punktgenaue Nadelstiche. Die Nummer verströmt Soul und R&B gleich eimerweise. Mit "Would It Matter" gibt es natürlich auch noch den obligatorischen Slow-Blues. Und der geht richtig unter die Haut! Einmal mehr führt Malone seine gesanglichen Fähigkeiten eindrucksvoll vor.
Zwei ganz besondere Sahneschnittchen sind "Last Time" und "Bad Girls" geworden. Warum? Weil sie beide unglaublich knackig nach vorne rocken - 'bluesrocken', ums genauer zu sagen. Das sind zwei Kracher, die dir die Schweißperlen auf die Stirn treiben, weil sie dich direkt 'an den Eiern' packen. Den Brothers Gibb-Klassiker "To Love Somebody" bringt Malone zum Ausklang nur mit Stimme samt Gitarre und sorgt dabei für Gänsehautmomente. Kaum zu glauben, wie viel Soul man aus dieser Nummer holen kann!
Ich sagte es bereits: "Let The Sunshine In" ist ein rundum erfreuliches Album geworden. Das ist mal 'Easy Listening' im allerbesten Sinne. Die Songs gehen allesamt gut ins Ohr und teilweise auch in andere Körperregionen. Well done, Marcus Malone!
Line-up:
Marcus Malone (lead and background vocals, rhythm guitar)
Stuart Dixon (lead and rhythm guitars)
Julian Burdock (slide guitars)
Gene Black (rhythm guitars)
Saen Nolan (rhythm guitars)
Moz Gamble (keyboards)
Alan Glen (harp)
Jaelee Small (bass, background vocals)
Johan Buys (bass)
Chris Nugent (drums)
Richard Newman (drums)
Chantell Duncan-Heath (background vocals)
Jaelee Small (background vocals)
Ben Hadwen (baritone sax)
Anton Delecca (tenor sax)
Max Grunhard (alto sax)
Scott Baylis (trumpet)
Tracklist |
01:Let The Sunshine In (4:30)
02:If I Had Another Chance (3:30)
03:Back To Paradise (5:02)
04:All That Love (2:30)
05:Would It Matter (6:37)
06:Heartbreak Kid (4:42)
07:99 Tears (3:18)
08:Last Time (3:51)
09:Bad Girls (4:06)
10:She's My Girl (4:54)
11:I Was A Fool (4:06)
12:Make A Difference (3:05)
13:Let The Sunshine In (4:29)
14:To Love Somebody [Bee Gees-Cover] (4:13)
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Externe Links:
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