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Marillion / The Singles Vol. 2 - '89-'95
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Man schrieb das Jahr 1988, als Marillion-Frontmann Fish seiner Band den Rücken kehrte und sich einer Solokarriere widmete.
Steve Hogarth hatte nun die nicht gerade einfache Aufgabe, die Lücke am Mikro zu füllen und ein würdiger Ersatz für den charismatischen Fish zu werden. Klassiker wie "Market Square Heroes", "Garden Party" oder "Kayleigh" sorgten dabei für eine hohe Messlatte.
Es folgten bis dato etliche Alben - mal mehr, mal weniger erfolgreich - an denen sich die Geister der Kritiker in schöner Regelmäßigkeit schieden. Geblieben ist bis zum heutigen Tag ein treuer und großer Marillion-Fankreis, der die auf Hogarth zurecht geschnittenen Songs zu schätzen weiß. Dies mag auch daran liegen, dass sich Marillion musikalisch nie um des Erfolges willen verbiegen wollten, kommerzielle Misserfolge einkalkuliert.
2002 veröffentlichte EMI die inzwischen vergriffene 12-CD-Singles Box "The Singles Vol. 2 - '89-'95", die mit sämtlichen 57 Single-Titeln die Hogarth-Ära dokumentiert. Nun gibt es die Neuauflage in Form eines 4-CD-Multipacks, inhaltlich identisch mit der ursprünglichen Box. Dieses Paket bildet quasi die Ergänzung zu
The Singles '82-'88, derjenigen Phase, bei der Fish die tragende Rolle spielte.
"The Singles Vol. 2 - '89-'95" ist erneut mit etlichen Alternativ- und Live-Versionen und Remixes angereichert, die eher für die richtig eingefleischten Fans gedacht sind. Hier gilt der Kritikpunkt, der schon bei "The Singles '82-'88" aufgeführt wurde: Wenn man auf ein und der selben Scheibe verschiedene Ausprägungen eines Songs hört, wirkt das teilweise langatmig. Dennoch bildet die vorliegende Box einen schönen Querschnitt für all die Hörer, die nicht die gesamte Werksausgabe von Marillion im Regal stehen haben.
Unüberhörbar ist, dass Marillion auch nach der Zeit mit Fish ein paar echte Perlen geschaffen haben, wie beispielsweise das eingängige "Dry Land". Mit Steve Hogarth hat sich das Spektrum hin zu mehr melodischen Songs verschoben, während Fish für die härtere und rauere Gangart zuständig war. Spätestens wenn man Hogarths Interpretationen von "Kayleigh" oder "Sugar Mice" lauscht, werden die Unterschiede zu seinem Vorgänger offensichtlich. Ist eben Geschmackssache, welcher Version man den Vorzug geben möchte.
Zweifelsohne pflegen Marillion auch heute noch einen sehr engen Kontakt zu ihrer Fangemeinde, die europaweit in diversen Clubs organisiert ist. Die großen Stadien sind den kleineren Locations gewichen, die Konzerte persönlicher geworden und einige Freundschaften entstanden. Genau das zeichnet diese Band aus und unterscheidet sie von manchen abgehobenen Stars. Insofern steht in absehbarer Zeit vielleicht das dritte Päckchen an, in dem wir das Material nach 1996 bis zur Gegenwart finden werden.
Line-up:
Steve Hogarth (vocals) Steve Rothery (guitar) Pete Trewavas (bass, backing vocals) Mark Kelly (keyboards) Ian Mosley (drums)
Externe Links:
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