Dies muss nicht von Nachteil sein, ist aber irgendwann nach dem 200. Album, das man in ähnlicher Ausrichtung gehört hat, einfach etwas ausgelutscht. Die seit 10 Jahren wie aus dem Erdboden sprießenden Bands, auf die die Beschreibung von
Mastercastle ebenfalls passen könnte, zeigen irgendwann halt einfach keinen großen Wiedererkennungswert mehr und verkommen zu gesichtslosem Geträller.
Positiv hervorheben muss ich jedoch das Gitarrenspiel, das manchmal an altes
Yngwie Malmsteen-Gitarrengeschredder erinnert und gut präsentiert, bzw. hin und wieder auch ordentlich verzerrt wird.
Die Produktion klingt sehr nach modernem Stand der Technik, jedoch dadurch etwas kalt und seelenlos, was den Metal-Faktor an einigen Stellen ziemlich stark nach unten schraubt (man nehme hier als Beispiel den Titel "Princess Of Love", der auch von
Evanescence hätte stammen können und glatt bei "Kuschelrock Vol. was-weiß-ich-wieviel" einen Stammplatz bekommen könnte). Auch der Gesangsstil ist, ganz ehrlich gesagt, nicht besonders metallisch. Dass toller weiblicher Gesang bei härteren Klängen funktioniert, haben allerdings schon einige bewiesen: Ich ziehe als Beispiel mal Metal-Queen
Doro und die heute noch aktiven Damen von
Girlschool heran.
Dass die Instrumentalfraktion aber mitnichten mies ist, zeigt das Instrumental "My Screams" (der Anfangsriff hätte auch von
Accept sein können), bei dem wieder die schönen 80er-Einflüsse toll demonstriert werden.
Mein Fazit: Wer modernen, eher glattpolierten und 'sanft' klingenden Mainstream-Euro-Power Metal mit Gothic-Schlagseite mag, dem wird das Ganze bestimmt zusagen. Verkappte US-Power-Fans, die sich lieber
Omen und
Cirith Ungol reinziehen, werden aber tief in die Röhre schauen.