Mastercastle / The Phoenix
The Phoenix Spielzeit: 45:33
Medium: CD
Label: Lion Music, 2009
Stil: Power Metal

Review vom 09.06.2009


Marius Gindra
Mastercastle, eine neue Band aus Italien, die sich Anfang 2008 gründete, legen mit diesem Album ihr Debüt vor. Gegründet von Sängerin Giorgia Gueglio und dem Gitarristen der in Italien einigermaßen bekannten Prog-, Power Metal-Band Labyrinth, Pier Gonella, heimsten sie sich auf Anhieb einen Plattenvertrag mit Lion Music ein.
Kommen wir jedoch zurück zum Eigentlichen: dem Album. Die 10 Songs der Platte bieten neoklassischen Euro Power Metal mit weiblichem Gesang sowie einem ziemlich poppigen Erscheinungsbild und wirken manchmal sehr kitschig.
Dies muss nicht von Nachteil sein, ist aber irgendwann nach dem 200. Album, das man in ähnlicher Ausrichtung gehört hat, einfach etwas ausgelutscht. Die seit 10 Jahren wie aus dem Erdboden sprießenden Bands, auf die die Beschreibung von Mastercastle ebenfalls passen könnte, zeigen irgendwann halt einfach keinen großen Wiedererkennungswert mehr und verkommen zu gesichtslosem Geträller.
Positiv hervorheben muss ich jedoch das Gitarrenspiel, das manchmal an altes
Yngwie Malmsteen-Gitarrengeschredder erinnert und gut präsentiert, bzw. hin und wieder auch ordentlich verzerrt wird.
Die Produktion klingt sehr nach modernem Stand der Technik, jedoch dadurch etwas kalt und seelenlos, was den Metal-Faktor an einigen Stellen ziemlich stark nach unten schraubt (man nehme hier als Beispiel den Titel "Princess Of Love", der auch von Evanescence hätte stammen können und glatt bei "Kuschelrock Vol. was-weiß-ich-wieviel" einen Stammplatz bekommen könnte). Auch der Gesangsstil ist, ganz ehrlich gesagt, nicht besonders metallisch. Dass toller weiblicher Gesang bei härteren Klängen funktioniert, haben allerdings schon einige bewiesen: Ich ziehe als Beispiel mal Metal-Queen Doro und die heute noch aktiven Damen von Girlschool heran.
Dass die Instrumentalfraktion aber mitnichten mies ist, zeigt das Instrumental "My Screams" (der Anfangsriff hätte auch von Accept sein können), bei dem wieder die schönen 80er-Einflüsse toll demonstriert werden.
Mein Fazit: Wer modernen, eher glattpolierten und 'sanft' klingenden Mainstream-Euro-Power Metal mit Gothic-Schlagseite mag, dem wird das Ganze bestimmt zusagen. Verkappte US-Power-Fans, die sich lieber Omen und Cirith Ungol reinziehen, werden aber tief in die Röhre schauen.
Line-up:
Giorgia Gueglio (vocals)
Pier Gonella (guitar)
Steve Vawamas (bass)
Alessandro Bissa (drums)
Tracklist
01:Words Are Swords
02:Princess Of Love
03:Space
04:My Screams
05:Lullaby Noir
06:The Phoenix
07:Greed Blade
08:Dawn Of Promises
09:Memories
10:Cradle Of Stone
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