Maxxwell / Tabula Rasa
Tabula Rasa Spielzeit: 54:47
Medium: CD
Label: Fastball Music/Sony, 2014
Stil: Hard Rock, Metal

Review vom 28.09.2014


Jürgen B. Volkmar
Diesmal haben sich Maxxwell mit "Tabula Rasa", ihrem dritten Studioalbum, viel Zeit gelassen. Ob der neue Rundling die lange Zeitdauer rechtfertigt, wird sich herausstellen, zumindest eines ist klar: Der Albumtitel ist ganz unmissverständlich Programm.
Maxxwell machen reinen Tisch, d.h. die Band geht gewissermaßen zu den Anfängen zurück. Mit dem neuen Sänger Gilberto Melendez ist dies zumindest akustisch zu vernehmen und die Signale, die aus seiner Kehle entsteigen, hören sich vielversprechend an. Man kann wirklich ohne Übertreibung sagen, dass sich die Schweizer bisher mit jeder Neuveröffentlichung musikalisch steigern und ihren Sound schärfen konnten. Daran hat sich, zumindest bis jetzt, nichts geändert und somit können sie auch mit ihrer aktuellen Scheibe vom ersten bis zum letzten Ton einen Volltreffer landen. Maxxwell geben unmissverständlich zu, dass es ihr sogenanntes 'Make it or break it'-Album ist und deuten damit entsprechende Ambitionen an.
Gegenüber den Vorgänger-Alben hat sich die Stilrichtung nochmals etwas verschärft. Maxxwell sind zwar noch nie mit angezogener Handbremse gefahren, aber jetzt drücken sie erst recht auf die Tube. Nach wie vor gibt es Kracher wie "Partykings" oder "Fuck it!", die schnörkellos und hart durch die Gehörgänge gedroschen werden. Die Mischung ist die halbe Miete und bei mehrmaligem Durchhören fällt einem die eine oder andere Schwachstelle auf. Die Vocals sollten mehr in den Vordergrund gemischt werden, da sie trotz der kräftigen Stimme ihres neuen Shouters manchmal in die zweite Reihe gestellt werden. Jedenfalls haben sie die richtige Portion Griffigkeit, wie schon bei "Nothing Changes My Mind" und "Trails Of Hate" unschwer zu überhören ist.
Überzeugend wieder die grandiosen Hooklines und Refrains der Güteklasse A. Ich gebe es zwar nur ungern zu, aber hier dürfte auch der Nerv der Gotthard-Fans getroffen werden. Über das gesamte Album, gleichmäßig verteilt, sind wieder viele dieser typischen Maxxwell-Markenzeichen, die auch für scharfkantige Gitarrensounds und gelungenen Hard Rock-Esprit stehen.
Die Song-Vielfalt ist eine der großen Stärken des Fünfers. Tracks wie "Gone Forever" können in jeder Hinsicht überzeugen, da Midtempo-Klänge mit kreativen Riffs energetisch verbunden werden und somit ein cooles Klangerlebnis produzieren. Unbedingt zu erwähnen ist die Powerballade "Never Let You Go", die im Mittelfeld nicht nur gelungen abrockt, sondern auch Erinnerungen an die fetten Zeiten der Melodic-Bands auferstehen lässt. Unerwartet kommt auch bei "Backstabber" der knackige und lockere Sprechgesang in bester Gangsta Rap-Manier, der die Dynamik aber nicht im geringsten verfälscht, sondern eine groovige Nummer im besten Sinne bildet.
Maxxwell haben mit "Tabula Rasa" eine nochmalige Steigerung zu ihren bisherigen Alben locker hinbekommen. Die Produktion ist im Gesamten druckvoll und die musikalische Struktur die erwartete Mischung aus Hard Rock und Metal mit catchigen Riff Rock-Anteil. Das selbstgesetzte Ziel wurde jedenfalls erreicht, denn an diesem Werk kommt man als Genre-Liebhaber nicht so schnell vorbei.
Line-up:
Oli Häller (drums)
Gilbi Melendez (vocals)
Hef Häfliger (lead-guitars)
Cyril Montavon (rhythm-guitars)
Kusi Durrer (bass)
Tracklist
01:Partykings
02:Fuck it!
03:Nothing Changes My Mind
04:Trails Of Hate
05:Cause I`m Loving It
06:Gone Forever
07:Fallin Down
08:Man Of Steel
09:Never Let You Go
10:On Your Face
11:Backstabber (feat. Polemikk)
12:Rund Or Hide
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