Eigentlich gehöre ich zu den Leuten, die sich über die Reunions ihrer alten Helden sehr freuen, aber auf die von Meliah Rage hätte ich auch gut verzichten können. Ende der Achtziger, Anfang Neunziger bescherte uns die aus Boston stammende Band mit "Kill To Survive" (1988), "Solitary Sulitude" (1990) und "Death Valley Dreams" (1996) einige hervorragende Power/Thrash-Scheiben, die ich noch heute gerne auflege.
Über das neue Album "The Deep And Dreamless Sleep" sollte man allerdings genauso den Mantel des Schweigens legen, wie über die beiden Vorgänger "Unfinished Business" (2002) und "Bareley Human" (2004). Von der unbändigen Power der alten Tage ist wirklich nicht mehr viel geblieben, heutzutage sind Meliah Rage nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die neuen Titel plätschern überwiegend saft- und kraftlos vor sich hin und klingen dabei sehr uninspiriert und bieder, als wolle die Band niemandem wehtun.
Es ist mir echt schwer gefallen, die CD mehrmals am Stück durchzuhören, das Material ist einfach zäh wie altes Kaugummi und langweilt mich auf die Dauer zu Tode. Höhepunkte suche ich noch immer vergeblich. Einige wenige geile Riffs haben die beiden Gitarristen zwar aus dem Ärmel geschüttelt, aber leider ist es ihnen nicht gelungen, daraus mitreißende Songs zu kreieren. Ein gutes Riff macht noch keinen Song und schon lange kein gutes Album. Einzig "Curse" konnte mich zwischendurch wachrütteln, hier wurde sich auf alte Stärken besonnen.
Dazu kommt noch, dass Sänger Paul Souza der gewaltigen Power-Röhre seines Vorgängers Mike Munro zu keiner Sekunde auch nur ansatzweise das Wasser reichen kann. Er ist sicher kein schlechter Sänger, aber um in einer Band wie Meliah Rage zu singen fehlt ihm leider der nötige Biss. Andererseits passt er sich gesanglich auch nur den reichlich blutleeren Stücken an. Mike Munro hätte "The Deep And Dreamless Sleep" auch nicht retten können, traurig aber wahr.
Dieser Band fehlen mittlerweile definitiv die Eier, und sie hätte sich und ihren Fans dieses Comeback besser ersparen sollen. Es ist wirklich nicht zu glauben, dass hier die gleiche Truppe am Werk ist, die einmal die oben genannten Knaller-Scheiben eingespielt hat. Ich könnte heulen (wenn ich nicht vorher wieder einschlafe). Alten Meliah Rage-Fans kann ich nur empfehlen, einen großen Bogen um dieses Album zu machen.
Bitter.
Line-up:
Paul Souza (vocals)
Anthony Nichols (guitars)
Jim Koury (guitars)
Darren Zourie (bass)
Stu Dowie (drums)
Tracklist |
01:Permanently Damage
02:God and Man
03:Undefeated
04:The Deep and Dreamless Sleep
05:Twisted Wreck
06:Curse
07:Last Of The Wanted
08:Take What You Want
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