"Turn It Around": Da schwingt für mich ein wenig von den
The Sex Pistols mit, aber letztlich eine amerikanische Variante. Auch etwas von
Hüsker Dü scheint vorhanden zu sein, jedoch sind die Gitarren nicht ganz so breitflächig. Dennoch wird bei den meisten Titeln der Gesang von den Instrumenten ziemlich an die Wand gedrückt. Trotzdem können mich die ersten beiden Titel erfreuen und in ihrem Strudel unkomplizierter Musik mitreißen. Ja, da werden die Töne unerbittlich in die Seele gedroschen - das macht echt Spaß!
"Country Song": Nichts da mit Country und das ist auch der Titel, den ich für recht überflüssig und einfach langweilig halte. Die Gitarren erzeugen einfach nur Töne, die vor sich hin plätschern und werden von der Rhythm-Section untermalt. Eigentlich wartete ich die ganze Zeit vergeblich auf einen Anfang und dabei ist nach fast sechs Minuten bereits das Ende da, um nahtlos in den vierten Song überzugehen. Dieser ist es dann, der Einflüsse aus dem Krautrock nicht verleugnen kann. So ein wenig geht das auch in die Richtung der Instrumentaltitel von
Michael Rother, ohne dessen ganz spezielle Atmosphäre wiedergeben zu können. Hier taucht nach gut fünf Minuten dann noch so etwas wie gesprochener Gesang auf, alles scheint im Fuzz-Meer zu versinken.
Da sind mir die 'straighten' Songs dann doch lieber, wie jene, die für mich mit den ersten beiden Titeln ein treffliches Gesamtpaket ausmachen, als da sind "Please Don't Go Away" und "Cube". Letzteres löst bei mir Erinnerungen an die
Stooges aus. Dazwischen ist mit dem Titelsong gar eine leicht entfernte Spur von Pop zu finden - wiederum
Hüsker Dü und mit "Candy" dann ein wenig Reminiszenz an die country-beeinflussten
Rolling Stones.
Die beiden letzten Songs sind wieder etwas anders: "Presence" strömt mit den Gitarren wiederum vor sich hin, wie bereits Track drei, ist jedoch abwechslungsreicher. Von Punk keine Spur, das geht schon eher in die Richtung von
Velvet Underground, so empfinde ich es jedenfalls. Nach sieben Minuten und dreiundzwanzig Sekunden wird dann noch einmal aufgedreht und die Band verdrischt die Hörerschaft noch einmal mit sattem Sound in bester Indie Rock-Manier.
Im Nachhinein betrachtet erinnert mich die Atmosphäre immer wieder leicht an jene von "Raw Power" der Stooges. Die Musik weist eigentlich keine prägnanten Höhepunkte auf, sondern lebt vom Gesamteindruck, der - hört man öfter zu - auch von einer gewissen Harmonie durchflutet ist, man mag es gar nicht glauben. Wie es auch jeder sehen möge, mir gefällt dieses Album bis auf einige Ausnahmen.