Mencéa / Dark Matter Energy Noir
Dark Matter Energy Noir Spielzeit: 40:59
Medium: CD
Label: Indie Recordings, 2008
Stil: Extreme Prog Metal

Review vom 19.10.2008


Jens Groh
Beim Göttervater Zeus!!!
Es kommen nicht nur Oliven, Zickizacki, Wein und schöne Frauen aus dem alten Griechenland. NEIN!!!! auch verdammt gute Metalbands.
Mencéa nennt sich der verrückte Haufen, der versucht, in die Fußstapfen von Szenegrößen wie Meshuggah, Gojira und Co. zu treten.
2004 gegründet, schaffte man es nach mehreren Demos die Aufmerksamkeit von Daniel Bergstrand als Produzenten auf sich zu lenken. Dieser hatte schon mit solch Hochkarätern wie In Flames, Soilwork, Strapping Young Lad und Meshuggah gearbeitet. Eine Tatsache, die sich nicht verleugnen lässt, vom Sound wie auch der Musikrichtung her, ähneln Mencéa sehr den vorher genannten Bands.
Gleich beim Opener "The Passing" haut einen die sehr saubere und intensive Produktion, die von George Marino (Metallica, AC/DC) gemastert wurde, förmlich aus den Latschen. Und eben dieser Track ist auch gleich der schlechteste der ganzen CD, weil das Anfangsriff doch zu sehr bei Gojiras Song "Global Warming" abgekupfert ist.
Dennoch sind hier auch schon die guten Seiten der Platte zu ersehen!!
Erst beim zweiten Song, "Ardad", zeigt sich, welch enormes Potenzial in Mencéa steckt. Im Midtempo gehalten und nur mit gelegentlich eingestreutem Geblaste und von einem wunderschönem Solo abgeschlossen, beginnt ein verstörender Flug durch die Welt von Mencéa.
"Forbidden" beginnt verhalten, teils mit einem an 70er Prog-Hammond-Sound erinnernden Keyboard, immer wieder zerstückelt von Soli und spacigen Parts. Dennoch ein ganz harter Brocken.
Mit Meshuggah-ähnlichen Geriffe startet "Deep In The Under" und wechselt zwischen Blast und schwerem Midtemporiffs hin und her und geizt auch nicht mit unheimlichen Keyboards. Wenn mal richtig losgetrümmert wird, erinnert das Ganze auch ein wenig an Black Metal, gerade die Stimme von Sänger Andreas, die ansonsten doch sehr deathig ist, kommt hier ein wenig in schwarzmetallische Regionen.
"The Holy Cast" kommt mit einem verfremdeten Intro daher, nur um einen einige Sekunden später spüren zu lassen, welch derber Sound hier gezockt wird, auch werden wieder sehr schöne und unheimliche Keyboards verwendet. "Eminence" geht gleich von Anfang an zur Sache und verbindet die Blastpassagen mit den getragenen Parts durch ein Key, das einem die Nackenhaare zu Berge stehen lässt, auch die verfrickelten Gitarrenparts lassen einen kaum Luft holen.
Dagegen ist "Curse The Dammed" mit sehr ruhigen Momenten gespickt, was die Gewaltausbrüche noch derber erscheinen lässt, dabei aber von einer immer wiederkehrenden Gitarrenmelodie geführt wird.
Das abschließende, neun Minuten lange "When Strife And Greed Collide" bietet noch mal alles an Melodie, Bombast und Abgedrehtheit auf. Derbstes Geschrubbe, fieses Gekeife und Gebrülle, vertrackte Parts und wieder Gitarrenmelodien, die zum Schaudern schön sind.
Zwar schaffen Mencéa es noch nicht, die Szeneüberväter Meshuggah an Brutalität und chirurgischer Präzision sowie Gojira an Abgedrehtheit zu übertreffen, aber sie sind nahe und zwar sehr nahe dran!!!
Wenn beim nächsten Album noch mehr eigene Ideen mit einfließen, steht dem Einzug in den Olymp der Frickelbrutalos nichts mehr im Wege.
Line-up:
Andreas G (vocals)
Stamos K (guitars, keys)
Niklos P (drums)
Kostas A (bass)
Vangelis L (keys, guitars)
Tracklist
01:The Passing (5.42)
02:Ardad (3:33)
03:Forbidden (4:32)
04:Deep In The Under (4:28)
05:The Holy Cast (4:47)
06:Eminence (4:25)
07:Curse The Damned (4:26)
08:When Strife And Greed Collide (9:02)
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