Dabei handelt es sich bei
Micky & The Motorcars hauptsächlich um ein genetisch vorgegebenes Familienunternehmen, wuselte sich doch schon der Vater als
Muzzie Braun And The Boys durch Teile der Staaten musikalisch durch und machte sich Gedanken, was mal aus seinen Söhnen
Cody,
Willy,
Micky sowie
Gary Braun Anständiges werden sollte.
Ganz einfach:
Micky und
Gary Braun gründeten vor knapp zehn Jahren ihre
Motorcars und brachten mit "Which Way From Here" ein vielbeachtetes Debütalbum anno 2002 auf den Markt (das die Plattenfirma dankenswerterweise als Bonus hier mit draufpackte und schon lobenswerte rootsgetränkte Ansätze ihrer Musik erkennen ließ), während
Cody und
Willy, auch nicht faul, eine Band namens
Reckless Kelly
gründeten (die, so nebenher, demnächst auch mit einem neuen Album aufwarten werden).
Die musikalische Schnittmenge beider Bands liegt eindeutig im Country Rock, wie ihn
Cross Canadian Ragweed,
Bart Crow Band oder
Sons Of Bill mit einer Schaufel
C.C.R.
angehäuft und unbändiger Spielfreude vermischen.
Schon der Opener "Naive" lädt heftigst mit Mörder-Hookline zum 'mit der Hand aufs Lenkrad trommeln' ein. Sie gönnen sich "Twilight" vom Kollegen
John Dee Graham, den sie in allen Ehren ordentlich mit mehrstimmigem Gesang vor sich her rocken lassen.
"Amber" geht geradeaus ins Ohr, das Schlagzeug treibt den Song ordentlich nach vorne und
Micky Braun, der fast alles schrieb, holt auf dem Album das eine oder andere Mal geniale, catchy Hooklines aus der Tasche ("Long Enough To Leave" oder "Grow Old" - mit süffiger Hammond getränkt), bei denen auch mal die Lapsteel zu freudigen Einsätzen kommt. "Misunderstood" und "Amber" könnten sich zu veritablen Radiohits mausern, wenn (aber das kennt Ihr ja in Deutschland ...) sie denn gespielt werden würden und "Seashell" könnte auch den
Eagles gefallen. "Seeds" schunkelt sich Country-balladesk mit Akustikgitarre, Harmonika und Lapsteel durch die Seele.