Black Country and Western Musik. Jetzt werden wohl einige erst mal ungläubig dreinschauen. Macht nichts, ging mir ebenso, als ich von diesem Musikstil das erstemal hörte.

Bekannt als "America's premier black cowboy band" tischen die Jungs der Nightriders um Mike Mann wirklich einige leckere Countrysongs auf. Gepaart mit typischem Soul-Backbeat ist das schon eine interessante, aber ungewohnte Mischung.

Der CD-Titel bezeichnet gleichermaßen ein neues Musikgenre: Cowboysoul nämlich, und in der Tat sind Songs wie "Boots", "Rainbow/Fantasy Song", "Break It Off Cowboy Style", "My Home Town", "Worst 20 Minutes" und "Should've Married Your Daddy" Genresongs, die allen Klischees gerecht werden. "Rainbow/Fantasy Song" zum Beispiel: Augen zu und man sieht ein Pferd samt Reiter lässig durch die Prärie traben.

"Boots", ein Killersong, wenn man diesen Backbeat abhaben kann. Obwohl die musikalische Grundrichtung eindeutig dem Country-Style zugewandt ist, kommt zu keinem Zeitpunkt Zweifel auf, dass es sich um schwarze Musiker handelt, denn dieses Gefühl für Rhythmus, diese soulige Färbung der Stimmen, sowie die gesamte Choreografie ist einfach keiner weißen Band zuzuordnen.
Lionel Richie, Al Green, Eagles werden u.a. als musikalische Referenz genannt. Ja, ja, nein. Nicht die Eagles - die kann ich nicht raushören. Aber ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Titel von den Eagles gespielt wird. Er würde sich aber dann anders anhören.

Wie auch immer, "Cowboy Soul" ist ein schönes, ein etwas ruhigeres Album. Kein langsames wohlgemerkt, denn "Mexico" zum Beispiel, hat einen gehörigen Drive und auch die Uptemponummer "Worst 20 Minutes" macht mächtig Stimmung, sofern man den Membranen seiner Speaker den entsprechenden Hub erlaubt.

Ab Track acht hören wir Live Songs und meine Favs sind auch live zu hören. Toll.
"Mustang Sally" passt wunderbar in die Setlist, denn dieser Titel hatte schon immer eine gehörige Portion Soul.
Bei dieser CD muss wohl jede(r) für sich selbst entscheiden, ob er Soul oder Country lieber pur mag, oder aber in Kombination wie es Mike Mann & The Nighriders gekonnt vormachen.
Interessant ist es allemal.