Mindbender / Same
Mindbender Spielzeit: 25:53
Medium: EP
Label: Eigenproduktion, 2010
Stil: Stoner Metal

Review vom 08.02.2011


Jens Groh
Fuck Yeah!!! Down und Co. müssen sich warm anziehen, denn Mindbender werden euch so richtig in die Eier treten!
Die Knilche aus dem hohen Norden der Republik bollern so 'arschtight' durchs Gebälk, dass einem das dreckige Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht verschwinden will. Man möchte glauben, der Haufen sei irgendeinem Südstaaten-Sumpf entfleucht. Aber weit gefehlt, nicht Louisianas modrige Wasserwelt ist die Heimat des Quartetts, sondern wie oben schon erwähnt Schleswig-Holstein und Paris. Paris??? Ja, der Sänger stammt aus der Stadt der Liebe.
Und wie kommt eine Band aus hiesigen Gefilden an einen Sänger aus dem Franzland? Tja, das WWW macht es möglich. Nico fand den Sound der Band so gut, dass er sie über MySpace kontaktierte, kurze Zeit später im Flieger saß und sofort Begeisterung bei der Instrumentalfraktion entfachte.
Und was soll ich sagen, der Typ passt mit seiner Stimme wie die Faust aufs Auge!
Was der Gute da ins Mikro ablässt, klingt wie Phil Anselmo zu seinen besten Zeiten. Ach was, manchmal glaubt man sogar der Oberassi wäre es selbst. Da habt ihr echt einen Glücksgriff gemacht. Der Mann hat alle Phrasierungen, die für solche Mucke nötig sind, drauf. Seien es finsteres Murmeln, melodische Schreie, Gift und Galle spuckendes Geschrei oder einfach nur richtig geile Melodien. Hammer! So gute Vocals hat man schon seit langen nicht mehr gehört, auch von Anselmos ihrem Phil nicht.
Aber der Rest der Mucker soll nicht unerwähnt bleiben. Denn, was wäre ein guter Sänger ohne gute Band? Richtig, nichts. Bietet der Rest der Truppe doch das Grundgerüst für die musikalische Apokalypse. Schön verspielte, dennoch heavy kreischende Gitarren, die auch so manches Mal in bluesige Regionen vordringen, einen dicken, mächtig röhrenden Bass und ordentlich bollernde Drums. Und auch hier kann man nur sagen: Hammer! Selten hab ich Stoner Doom Metal, oder wie man es gerade nennen will, besser gehört, als in diesen fünfundzwanzig sehr kurzweiligen Minuten. Besonders der Abschlusstrack ist der Knaller vor dem Herrn, hier wird noch mal alles aufgeboten, was diese Musikrichtung so unumstößlich macht.
Wenn mehr von solchen Kalibern auf der ersten richtigen CD sein sollten, dürfte es sehr schwierig für die Konkurrenz werden.
Klar könnte ich fragen, warum soll ich mir das Dingens jetzt zulegen, wenn es doch eh nur nach Down oder Corrosion Of Conformity oder so klingt? Ich sag's euch: Weil das Scheibchen so herzerfrischend arschtritt wie es aus Amiland schon länger nicht mehr zu hören war, deshalb!
So, wer jetzt nur halbwegs was mit den obengenannten Bands was am Hut hat, bzw. sich Metalfan nennt, der sollte sofort auf die Seite der Jungs gehen und sich dieses kleine Kunstwerk südstaatlicher Musizierzunft für sieben Europadollar zulegen.
Ich zücke mal sieben von zehn dicken Whiskeyfässern, ein wenig Spielraum nach oben muss ja noch sein.
Line-up:
Nico (vocals)
Mr. Godzilla (bass)
Magneto (drums)
Buschi (guitars)
Tracklist
01:Yeah, Hate Me
02:Brothers 'n Sisters
03:Totally Terror Tones
04:No Reason
05:No More Moaning
06:Bow Down
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