Minotauro / Master Of The Sea
Master Of The Sea Spielzeit: 52:07
Medium: CD
Label: Dust On The Tracks Records, 2013
Stil: Symphonic/Power Metal

Review vom 18.10.2013


Marius Gindra
Minotauro haben sich mit Herz und Seele dem symphonisch geprägten Euro-Power Metal verschrieben und zelebrieren diesen auch noch völlig klischeetriefend mitsamt Keyboarder. Dazu kommt, dass sie aus Italien stammen; dem Land, in dem viele große Namen des im Szenekern gerne - meist zu Recht - belächelten Genres ihren Ursprung haben (Rhapsody Of Fire, Labyrinth, Holy Knights...). Erst 2010 gegründet, hat das Sextett bislang übrigens noch kein Studioalbum (nicht einmal ein Demo oder eine EP) auf die Beine stellen können, somit springen wir nun also von der Einleitung direkt in das Kapitel 'Erster Akt'!
Mitnichten wird sich hier ausschließlich auf langweiligen Käse- und Luschi-Metal mit Tasten-Overkills beschränkt! Klar: Gitarrengefrickel ganz nach dem Vorbild eines lockigen Schweden (dessen ehemaliger Sänger Göran Edman auch einen Gastbeitrag abliefert) kann auch auf diesem Silberling ganz schön anstrengend werden.
So manch pseudo-orchestrale und -epische oder nach jahrhundertealtem, in irgendeinem verschlossenen Bunker vor sich hin gammelnden Spinett tönende Stelle reizt auch meine langsam trainierten Schreiber-Nerven im falschen Moment bis aufs Gemüt und lässt mich wehmütig zu meinen Majesty- und Manowar-Scheiben spicken, die eben jenen Pathos auch mit viel mehr Aggression, jeder Menge Wut im Bauch und - zumindest zum Großteil - OHNE schwarz-weiße Knöpfe auf die Kette bekommen. ABER: In dem, was diese nördlichen Stiefelbewohner fabrizieren, sind sie wirklich solide! So erinnert die Phrasierung der oftmals glasklaren, durchgehend hohen Vocals stellenweise an einen weltberühmten Metal-Sänger, der gerne in seiner Freizeit große Flugzeuge über den Planeten befördert, während oftmals die Doublebass arschtight den Takt angibt. Produziert wurde der Silberling übrigens von Achim Köhler, der den Songs die entsprechende passende Aura verlieh. Hier sind ganz sicher keine Amateure am Werk, man spürt die Professionalität der beteiligten Musiker zu jeder Sekunde.
"Master Of The Sea" wird sicherlich nicht zum Topseller mutieren und auch die großen Namen dieses sehr eng abgesteckten Rahmens nicht bezwingen. Doch wer auf verträumten Fantasy-Power Metal, gepaart mit klassischen Elementen und Einflüssen aus der Filmmusik, steil geht, sollte durchaus der gesamten Scheibe einen Durchlauf gönnen. 6,5 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Rudy Berginc (vocals)
Roko Smajlagic (guitar)
Damjan Caharija (guitar)
Ales Lavric (keyboards)
Davor Pavelic (bass)
Emanuele Petrucci (drums)
Tracklist
01:The Idol
02:Master Of The Sea
03:Hero
04:The Day Of Redemption
05:Another Day
06:Never Loose Your Faith
07:This Is What We Need
08:The Taste Of Freedom
09:Devil's Sign
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