Mirror Queen / From Earth Below
From Earth Below Spielzeit: 53:362
Medium: CD
Label: Tee Pee Records, 2011
Stil: Psychedelic/Stoner Rock

Review vom 02.04.2011


Jürgen B. Volkmar
Mirror Queen sind eine Art von Wiedergeburt von Kreisor und diese wiederum waren nach dem Gitarristen und Sänger benannt. Aus irgendwelchen Gründen gibt es die Zweitgenannten nun nicht mehr und so wurde das neue Album "From Earth Below" von der neuen Band Mirror Queen eingespielt und hat deutliche Einflüsse von Siebziger-Jahre-Legenden wie Deep Purple, UFO, Blue Öyster Cult, Hawkwind und den nicht so bekannten Captain Beyond.
Die New Yorker machen ihren Job verdammt gut. Man könnte direkt meinen, dass sie ihre musikalischen Sporen in den siebziger Jahren erworben hätten, denn so echt klingt ihre musikalische Melange aus Psychedelic-, Stoner-, Blues-, Heavy- und Hard Rock. Keiner der musikalischen Vergleiche ist an den Haaren herbeigezogen. Über allem thront die Fuzz-Gitarre, die in einem Meer von Melodielinien badet und die einen von Track zu Track mitreißt. Manches ist verspielt, aber es ist trotzdem faszinierend, welcher Klangteppich sich vor einem ausbreitet. Die Riffs steuern, grundsätzlich gepaart mit Improvisationstalent, auf unzählige Höhepunkte zu und selbst, wenn die Melodie die Reise ins Psychedelic-Nirwana unternimmt, werden geile Momente vergangener Impressionen freigelegt.
Dazu bedient sich die Tonregie am besten bei "Dark Ships Arrive", "The Mirrored Queen", "Into The Nebula" und "Mesmerization Eclipse". Bei dem letzten Track handelt es sich um ein episches Meisterwerk der Rock-Veteranen Captain Beyond, das in der Mirror Queen-Version zwar mit deutlich weniger PS-Zahlen performt wird, jedoch ebenfalls den Geist der damaligen Zeit atmet. Gitarrist und Sänger Kenny Kreisor steuert dazu erstklassige Gitarrenarbeit bei und sondert mit seiner tiefer gelegten Stimme genug Staub und Patina ab, dass ihm das Attribut 'leidenschaftlich' auf jeden Fall für seine Gesangsleistung zusteht.
Sämtliche zehn Tracks sorgen für ein gelungenes Werk der Post-Psychedelic-Fraktion. Die Beteiligten legen genug Energie frei, um den Zuhörern starke 54 Minuten abwechslungsreiche, authentisch klingende Sounds aus einer der innovativsten Zeiträume des Rock zu bieten. Vorbilder werden nicht kopiert, sondern nur als Inspirationsquelle verstanden. Das macht ihrem Namen alle Ehre und setzt keine ungebetenen Klischeegeister frei; damit bleibt ihr musikalischer Charme vor der Verwässerung bewahrt.
Erfreulich ist, dass nichts im Pathos versinkt. Es gibt genug musikalische Bonuspunkte, Hörspaß, solide Arrangements und wuchtige, rockende Stücke, die das Album zu einer Produktion machen, die es verdient hätte, zu einem Achtungserfolg zu werden. 8 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Kenny Kreisor (guitar, vocals)
Jeremy O'Brien (drums)
Dave McGauley (bass)
Steve Austin (guitar)
Tracklist
01:From Earth Below
02:The Mirror Queen
03:Dark Ships Arrive
04:On Dark Ships
05:The Mirrored Queen Part 2
06:Mindworm
07:Black Finger Satellite
08:Into The Nebula
09:Lazarus
10:Mesmerization Eclipse
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