Mirrored In Secrecy, ein Name den man nicht so einfach im Gedächtnis speichern kann. Nachdem es in Deutschland nicht gerade an Gothic Metal-Bands mangelt, ist die Anzahl an Veröffentlichungen nicht unbedingt übersehbar, es sein denn, dass es sich hierbei um eine durchaus hörenswerte Ausnahme handelt. Mit "Day Of Renewal" haben sich die Debütanten, die zwar schon zwei EPs im Gepäck haben, nun erstmals an eine Langrille gewagt.
Depression, miese Stimmung und Weltschmerz bleiben uns glücklicherweise erspart. Dafür liefern uns die Düster-Metaller Songs, die direkt aus den Kellergewölben kommen. Dazu noch Chorgesänge mit männlichem Doppelgesang, sowie eine Sangeslerche, die den Tracks eine stimmliche Varianz gibt und für einige tonale Lichtblicke sorgt. Fette Gitarrenwände, die glücklicherweise nicht in einem Synthie-Sirup untergehen, geben einem den Glauben an nicht klischeeverhaftete, clevere Melodieführung zurück. Und so ist es tatsächlich, denn bereits der Opener "Day Of Renewal" lässt aufhorchen.
Duett-Passagen mit Growl-Unterlage, Düster-Herz was willst Du mehr? Drums die nicht gerade komplett an einem vorbeigaloppieren, sondern zielgenau den Groove treffen, das schmeichelt den Sinnesorganen des Hörers. Theatralik bleibt ebenfalls hinter dem Vorhang zurück."Raise The Flags" sowie "I Soar" sind wirklich absolute Delikatessen. Es bleibt bei einem Songwriting, das in manchen Momenten auch Kick-Ass-Feeling versprühen kann, Manchmal kommt etwas Samael durch, allerdings nur, wenn sich diese gerade in ruhigen Fahrwasser befinden, ansonsten werden diverse gotische Gefilde besucht. Morbid und trotzdem mit treibenden, melodischen Riffs versetzt, wird das Gerüst einer ansonsten stabilen Scheibe konstruiert.
Über ein oder zwei durchwachsene, mehr oder weniger Lückenfüller kann man hinwegsehen, da die Mehrzahl des Materials kurzweilige Entspannung bietet.
Mirrored In Secrecy haben zwar keinen Überflieger abgeliefert, sind aber kompositorisch in einem guten Mittelfeld. Manche Übergänge ziehen sich etwas in die Länge, werden aber durch harmonische Gitarrenläufe und interessante Gesangspartien wieder aufgewertet.
Freunde von dunkler, metallischer Markenware dürfen jedenfalls das eine oder andere Ohr riskieren, ohne gleich befürchten zu müssen, dass sie Ohrensausen bekommen.
Line-up:
Johanna Neumann (bass)
David Timsit, Julia Kahlert (vocals)
Jeremy Iskandar, Christian Peters (guitars)
Florian Guhl (drums)
Tracklist |
01:Day Of Renewal
02:Mortality
03:Raise The Flags
04:Shadow World
05:Break These Walls
06:Come To Grief
07:Never Enough
08:Everything I Hate
09:I Soar
10:Afterlife
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