The Mist Of Avalon / Dinya
Dinya Spielzeit: 56:53
Medium: CD
Label: Echozone, 2010
Stil: Gothic Rock

Review vom 25.10.2010


Jens Groh
Wie würden wohl Depeche Mode klingen, hätten sie sich erst Mitte der Neunziger und in Schweden statt in England gegründet???....Richtig, wahrscheinlich wie diese Formation aus Uppsala, die sich nach dem Roman von Fantasy-Schriftstellerin Marion Zimmer Bradley, "The Mist Of Avalon" (dt. "Die Nebel von Avalon") benennt, der zuerst 1982 erschien.
In jenem Roman geht es um die magische Insel der Kelten und um das 'Hinweggleiten in die Nebel der Zeit', woraus sich auch der Titel ergibt.
Manch einer wird jetzt sagen: Die drölfzigste Kopie von Depeche Mode braucht kein Schwein. Aber manchmal sind die Kopien notwendiger als die Originale. Dann nämlich, wenn diese (also die Originale) langsam aber sicher nur noch Trallala-Musik fabrizieren. Das ist auch bei dieser Band der Fall, zumindest manchmal.
Klar, die Meisterwerke der Briten wird NIEMAND mehr toppen, das schafft keiner!!! Alben wie "Violator" oder "Music For The Masses" werden nie wieder geschrieben, das ist Fakt!
Aber, und jetzt kommt das große aber, The Mist Of Avalon sind dicht auf den Fersen der Überväter.
Sicher wird man hier das eine oder andere Riff oder die Melodie schon mal bei Dave Gahan und Co. gehört haben, aber so ganz ohne Diebstahl geht es wohl auch im Gothic-Sektor nicht. Ja, wenn ich böse sein wollte, ich könnte jetzt auch schreiben: Blablabla klingt wie ne x-te Kopie von XY, die mal schnell noch'n bisschen Dark Tranquility, oder The 69 Eyes miteinander verwurschtelt hat ..., da würde ich den Jungs und dem Mädel aber wohl etwas Unrecht tun.
Denn einen Vorteil haben die Schweden gegenüber den anderen Klonen: Sie erzeugen nämlich ATMOSPHÄRE und das trügt darüber hinweg, dass hier doch so Manches von anderen erdacht wurde.
Und noch einen Pluspunkt hat der Schwedenfünfer, alles klingt beschwingt und leicht, für depressive Abende taugt "Dinya" also recht wenig, eher für die Tanzflächen der einschlägigen Schwarzkittelschuppen. Bestes Beispiel ist hierfür "Devils Den", das mit seinem mitreißenden Beat regelrecht zum Tanzen auffordert. (Na gut, Typen wie ich tanzen höchstens anderen auf der Nase herum, aber vielleicht doch energisch mit dem Fuß mitwippen, HAHAHA)
Also eher was für Freunde von Sisters Of Mercy als für Fields Of The Nephilim-Anbeter. Aber auch besinnliche Momente tauchen oft genug auf. Keine Angst, zu fröhlich wird es nie, für den romantischen Schoppen zu zweit taugt der Silberling allemal.
Alles in allem macht "Dinya" Lust dazu, der Scheibe einen weiteren Rotationslauf zu gewähren, statt sie sträflich im CD Regal versauern zu lassen.
Wer sich jetzt angesprochen fühlt, der sollte schleunigst die Schweden anchecken.
Anspieltipps seien jetzt mal:
"Said It All", "Negri", "Soul Eater"," Devils Den"
Line-up:
Aram (vocals)
Joakim (guitars)
Malin (synthezisers)
Tony (drums)
Magnus (bass)
Tracklist
01:Helpless
02:Said It All
03:Sacrifice
04:Tell Me
05:I Wish
06:The Lies
07:Stay With Me
08:Waiting Still
09:Devils Den
10:Negri
11:Loosing Yourself
12:Soul Eater
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