Ein 'Sixpack' also.
Dennoch habe ich auf einen 'Sixpack' Bier verzichtet und gehe ganz nüchtern an die Betrachtung dieser EP. Sechs Titel, alle kurz, das Booklet ist mit den kompletten Texten ausgestattet. Die Texte sind entweder nicht sehr tiefgründig (»I've never been to Spain, I've never drunk champagne«) oder erscheinen gedankenverloren (» Ruby's pale and shrinking forever, Crimson roses dripping wherever«). Doch wie wird das nun musikalisch ausgekleidet?
Diese Band ist ein Projekt des niederländischen Musikers Casper van Beugen. Seit 2007 in Köln ansässig, produzierte die Band, in anderer Besetzung, im Jahre 2009 ihre erste Platte "Twelve Reasons To Take A Holiday". Und jetzt diese EP.
Ist es Pop? Ist es Rock? Auf jeden Fall mit dem gewissen Hauch des Alternativen ausgestattet, scheint die Musik irgendwo zwischen diesen Eckpfeilern angesiedelt zu sein. Na ja, ein wenig Punk schwingt auch noch mit.
Ich höre und höre und höre, aber es fehlt mir noch immer das gewisse Moment, das mich dazu veranlassen könnte, zu jubilieren. Keine schlechte Musik, keine schlechten Ansätze, doch fehlt die Tiefe...
Stark betont ist das Gleiten der Finger auf den Basssaiten auf dem ersten Stück. Dieser Titel erinnert mich ein wenig an die Australier von Church, ein kurzes Gitarrenintermezzo, das sich nicht zum Solo entwickelt, stellt den Höhepunkt des Stückes dar. Track zwei kommt wie ein 'Mitgröhlsong', "Hi Ho" eben, hierzu würde dann ein Sixpack gut passen.
Ein Hauch von Punk der Siebziger steckt im dritten Song, der auch recht druckvoll kommt und Assoziationen zu den niederländischen Bandkkollegen New Adventures weckt. Aber so richtig konsequent in Fahrt kommt es dann doch nicht. Der "Serial Killer" schleicht mehr oder weniger durch den gleichnamigen Song, ist er auf der Suche nach Opfern? Ein wenig Anklänge der Sechziger mit Orgelfetzen, Fuzzgitarre und verfremdetem Gesang leitet dann auch gleich über zu "You're Winning In The End", das mit seiner drohnenhaften Atmosphäre, genau wie der letzte Titel, die frühen Pink Floyd um Syd Barrett zu zitieren scheint.
Alles ist sicher nicht schlecht, aber der berühmte Funke, der die Begeisterung entzünden kann, will nicht zünden. Eigentlich sind es die beiden letzten Nummern, die in mir die Hoffnung wecken, dass es besser werden kann mit der nächsten Platte. Und vielleicht wäre ich zu einer anderen Erkenntnis gekommen, wenn ich mir doch vorab einen 'Sixpack' einer gepflegten Gerstenkaltschale genehmigt hätte, oder?
Line-up:
Marcus Brand (electric guitar, acoustic guitar)
Marrick Verhoeven (drums, percussion)
Casper van Beugen (vocals, backing vocals, bass guitar, keyboard)
Tracklist |
01:On The Run (3: 38)
02:Hi Ho (2: 50)
03:A Good Day (2: 48)
04:Serial Killer (3: 28)
05:You're Winning In The End (2: 06)
06:Let It Go (3: 32)
(words and music written by Casper van Beugen)
|
|
Externe Links:
|