Öfter mal etwas Neues, das ist in der Musik oft der Fall. Und so hält manches Päckchen der Redaktion auch mal eine Überraschung parat. Da finde ich eine CD von einer Band namens Mon Roe aus Schweden, welche am 21.04. in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihr Debüt-Album veröffentlicht. Das ganze läuft über 'Roasting House Records', einem Label, welches sicher nicht zum Stamm in meinem CD-Regal gehört. Egal, Schachtel geöffnet und eingelegt.
Das ist nun wahrlich nicht Standard, sondern eher ein Unikum, welches sich fortan in meinem Player dreht. Und ich muss auch ein bisschen recherchieren, um da auf die Beine zu kommen. Diese junge Formation, die sich nach eigenen Angaben von Bands wie U2 und Police beeinflusst fühlt, spielt einen frischen, geraden Rock, der einen 'Touch' ins Poppige hat. Sehr gitarrenlastige Musik, voller Energie und offenbar mit viel Freude zelebriert. Zumindest kommt das auf dem Silberling so rüber.
Ich mache kein Geheimnis draus, dass das ganz sicher nicht meine Musik ist. Ich habe versucht, ein paar vergleichbare Bands zu finden. Hängen geblieben bin ich bei Blur, Pulp und Oasis. Und so komme ich zu dem Schluss, dass es sich bei dieser Musik um 'Brit-Pop/Rock' handelt (Insider mögen mich gerne verbessern), wobei ein Schuss Independent nicht zu überhören ist.
Die Truppe hat sich mit der Veröffentlichung Zeit gelassen, immerhin wurde der Vertrag mit 'Roasting House' bereits Ende 2004 unterschrieben. Gleich im Anschluss begannen die Aufnahmen für das Debüt.
Mon Roe selbst haben sich im Jahr 2003 gegründet.
Ich kann da keinen Song als besonderen Anspieltipp nennen, mir persönlich kommen sie alle vor, als wenn sie aus dem gleichen Holz geschnitten worden sind. Aber das liegt wohl eher an meiner Unbedarftheit. Ich würde sagen, dass das ein sehr anständiges Debüt ist, denn auch die Produktion macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Die Covergestaltung ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig.
Mon Roe dürften sich mindestens im Mittelfeld ihrer Sparte platzieren. Warum dort? Nun, klar ist, dass da noch Steigerungen möglich sind und Potenzial vorhanden ist. Für einen Rocker der etwas härteren Gangart ist das Teil zu wenig innovativ. Das soll hier aber auch nicht als Maßstab gelten. Ich bin froh, mit diesem Silberling, wenigstens für meine Verhältnisse, einigermaßen zu recht gekommen zu sein. Und ich bin gespannt, ob etwas draus wird. Vielleicht wächst da ja etwas heran, und falls ja, wird es interessant sein, in welchen Kreisen die Band zukünftig eine Rolle spielen wird.
Line Up:
Vocals: Staffan Saint Anderson
Guitars: Per Berlin
Guitars: Anders Svensson
Drums: Jimmy Vai
Bassguitars: Peter Sundmark
Spielzeit: 41:31, Medium: CD, Roasting House Records, 2006
1:Mexico (3:06) 2:Won't Let You Go (3:13) 3:Boys & Girls (3:52) 4:Rise Or Fall (3:26) 5:Get Away (3:36) 6:Leave Me Alone (3:38) 7:Someday (3:45) 8:Do You Notice (3:06) 9:No More (2:45) 10:Easy (3:44) 11:Fast Eddie (2:46) 12:Smaller Things (4:30)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 19.04.2006
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