MONS LVNAE kommen aus Portugal und haben eine gewaltige Anzahl an Line-up-Wechseln hinter sich. Die Scheiben in 'alter' Besetzung dieser 1998 gegründeten Band kenne ich nicht, kann aber schon mal verraten, dass das momentane Line-up ordentliche Arbeit abliefert.
Ursprünglich eine Mischung aus Black, Gothic, Folk und Death Metal, sind die Black- und Death-Anteile im Prinzip Vergangenheit. Weibliche Lead-Vocals (zum Glück, denn die Band versuchte es auch schon mal mit rein männlichem Gesang) konkurrieren mit Growls vor dem Hintergund oft landestypisch gefärbter Folktunes. In Perfektion ist das z.B. während des Titeltracks zu hören.
Klösterliche Mönchsgesänge, ein Arme-Sünder-Glöcklein und die opernhafte Stimme Célias eröffnen das Album. Ohne Pause kracht aber alsbald "Inexistence" ins Geschehen und wenn die Sängerin kurz Atem holt, prügeln sich die Double Bass-Attacken in die Lücke. Die beiden Gitarren knallen mal links, dann rechts aus den Speakern und immer wieder sorgt Ana per Flöte für Folkfeeling. Die Nummer driftet per Moll-Break ständig in eine andere Richtung und wenn gegen Ende des Tracks der Regen prasselt und der Donner rollt, stehen jedem, der den Song vor der Anlage 'mitspielt' die metallenen Schweißperlen auf der Stirn.
"In Extrema Spe Salvtis" weiß gleich mit den ersten Takes zu begeistern. Hart und gewaltig riffende Twin Guitars werden von der Flöte im Zaum gehalten, was nicht immer gelingt, denn Hugo und Fernando hauen dermaßen ins Stahlgeschirr, dass es nur so sirrt und flirrt. Über allem schwebt der sirenenhafte Gesang von Célia Ramos, die in "Lost Promise" auch mal in normaler Tonlage intonieren darf und den Rest der Truppe voll dominiert. Die Gitarren spielen langsame, sphärische Soli, und überhaupt ist das Stück sehr getragen. Geil, wie die angeschlagenen Saiten lange ausklingen dürfen. Wenn jetzt jemand meint, Romantik hält Einzug, dann irrt er nicht ganz, aber 'gefühlvolle' Double Bass-Gewitter hat's trotzdem.
"The Long Nights Of Alamuts" startet folkig, 18 Stahlseiten rotzten sich aber alsbald dazu und es wird auf Teufel komm raus gegrowlt. Herrje, da wackelt gar das Metall in meinem Gebiss im Takt. Das nächste Stück erinnert mich, hauptsächlich des Gesangs wegen, an Tristania und würde man den letzten Song in seine Einzelteile zerpflücken, bliebe neben den 'harten Bandagen' eine zarte, fast ohrwurmhafte Melodie, die, vertraute man sie einem Pop-Gott an, zu Ruhm und (Charts-)Ehre käme.
Die Truppe ist auf dem richtigen Weg und ich hoffe, das Line-up ist so gefestigt, dass es bald mehr von den Portugiesen zu hören gibt.
Portugal rocks!
Line-up:
Célia Ramos (lead vocals)
Ana Figueiredo (flute, backing vocals)
Hugo Gomes (guitars, backing vocals)
Fernando Marques (guitars, backing vocals)
Gualter Charrua (bass)
Tiago Lopes (drums)
Tracklist |
01:Into Kyrie
02:Inexistence
03:Seven Winds
04:In Extrema Spe Salvtis
05:Lost Promise
06:The Long Nights Of Alamuts
07:Twilight Skies
08:Away To The Mountains
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Externe Links:
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