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Mortal Love / Forever Will Be Gone
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Norwegen ist im Düsterbereich eine nicht mehr zu übersehende Größe. Daher ist auch nicht verwunderlich, wenn aus der Flut der Neuerscheinungen immer wieder norwegische Bands den Sprung an die Spitze der Chartnotierungen schaffen.
Mortal Love die mit ihrem dritten Album "Forever Will Be Gone" das Endstück in der Trilogie mit "All The Beauty" - "I Have Lost" bilden. Verhalten der Anfang mit "I Make The Mistake", gezielt eingesetzte Keyboardklänge, dezente Loop-Programmierung, etwas an HIM erinnernd, dazu eine Engelsstimme, die man in dieser Form auch von Leaves Eyes kennt. Die Metalgitarre setzt die härteren Akzente im Gleichklang mit wiederkehrenden Chorälen. Der Bezug liegt eindeutig im Bombast. Klassischer Gothic Rock der Jetztzeit.
"Of Keeping The Fire Down" folgt diesem Schema: unaufgeregt mit düsterem Keyboardteppich, der sich zu atmosphärischen Melodiebögen verdichtet.
"While Everything Dies" mit massivem Popbezug, der allerdings nicht penetrant wird, sondern im Gegenteil, dem Song mit den Stimmen von Cat und Rain 6 eine unverwechselbare Note verleiht. Eindeutig der Dunkelrocker mit Ohrwurmcharakter.
Es fällt auf, dass Mortal Love ihre Songs nicht durchprügeln, sondern diese ziehen wie Trabanten gleichförmig ihre Bahn um das Hauptgestirn, ohne vom Kurs abzukommen.
Das Niveau der Vorgängeralben wird daher mühelos erreicht und teilweise überschritten, da man aus Fehlern gelernt hat. "My Shadow Self" führt durch emotionale Höhen und Tiefen, ohne durch unvorhergesehene Spurwechsel vom Kurs abzukommen. Gitarren im Breitwandformat, getragen von synthetischen Klängen, sorgen für herbstliche Düsternisgarantie. Wie eine Soundkollage mit Spinett-Intro kommt das Mittelalter zurück, "In The End Decides" als Pendel zwischen Heute und Vergangenheit, Sprechgesang folgt den Engelschören, Effekte vereinen sich mit Riffgitarrenklängen. Growls, die jedoch nie penetrant klingen, geben dieser druckvoll arrangierten Ballade metallische Kicks.
Gebremste Härte im Verbund mit klassisch angehauchtem Symphonic Metal, durchdrungen mit engelhaften Damenorganen finden sich in "To Choke You Know" zuhauf.
"So I Betray the Mission" und "Still it Has Only Just Begun" folgen derselben musikalischen Gangart.
Differenziert mit starken Gesangsharmonien, dezent romantisch mit orchestraler Saugwirkung ausgestattet, werden Neo-Gothic Elemente im Samtmantel offeriert. Auch die Instrumental-Seite kommt mit "As We Can Not Be Gone" nicht zu kurz: Eine Pianoballade mit gruftigen Versatzstücken regt zum Träumen an, bevor mit dem Titeltrack "Forever Will Be Gone" nochmals die volle Breitseite an heroischen Gesängen abgefeuert wird. Glasklare Harmonien im Wechselbad mit Growls erzeugen eine leicht deathlastige Atmosphäre, die jedoch schnell wieder epischen Gothicrhythmen weicht.
Mit ihrem dritten Werk haben Mortal Love keinen Stilwandel vollzogen, sondern dem Genre ein weiteres essentielles Kaufangebot für Puristen vorgelegt.
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