Schon seit ewigen Zeiten ist gerade die britische Musikpresse dafür bekannt, dass man immer wieder gerne Newcomer-Bands total hypt, um sie als das »Next big thing« herauszubringen. So wurden dann u.a. in den letzten Jahren die Strokes oder auch Bloc Party als die Retter des Indie Rock abgefeiert. Aber auch in den Niederlanden wird gerne mal eine Band über den grünen Klee gelobt und das vorliegende Album der Band MOSS, was bereits letztes Jahr im Nachbarland erschienen ist, wurde ebenfalls in den höchsten Tönen gelobt und abgefeiert. Angeblich das beste niederländische Album des Jahres. Ich war gespannt was mich erwartet.
Aus dem schönen Amsterdam kommt das Quintett und präsentiert jetzt auch bei uns sein zweites Album. Obwohl die Niederländer nicht sehr viele bekannte internationale Künstler haben, gab es in den letzten Jahren immer mal wieder interessante Acts wie z.B.
Anouk oder bekannten Gothic-Bands wie
After Forever und die sehr erfolgreichen
Within Temptation. Qualität darf also durchaus erwartet werden.
Nach einem kompletten Durchlauf war ich aber sehr ernüchtert, denn das war nun echt gar nichts. Originalität habe ich ja nicht verlangt, denn es ist ja bekannt, dass man gerade im Bereich Indie Pop mindestens wie vor 20 Jahren klingen muss. Das tut die Band auch - und wie. Aber selbst 1991 gab es schon wesentlich originellere Bands, die diese Musik gemacht haben, wie z.B. die
Happy Mondays. Etwas britisch will man angeblich klingen, wobei das echt untertrieben ist, denn britischer kann man gar nicht mehr klingen. Das wäre aber gar nicht schlimm, wenn nicht die komplette CD völlig nichtssagend und uninspiriert an einem vorbeizieht. Nichts, aber auch gar nichts bleibt hängen. Tiefpunkt ist Lied Nummer acht, "New Arms", was langweilig und zäh vor sich hin läuft. Spätestens hier drückt man gerne die Open-Taste des CD-Players.
Trotz allem Presserummel im Nachbarland kann ich von diesem Album nur abraten. Lange nicht mehr so langweilige 48 Minuten erlebt. Selbst wer explizit auf Gitarren-Pop steht, sollte ebenfalls die Finger davon lassen. Es gibt jede Menge guter neuer Bands, die locker das Niveau von "Never Be Scared..." halten können. Sorry Jungs, aber vielleicht wieder bei Album Nummer drei. Aktuell aber kann ich euch nichts abgewinnen.