Moss / Never Be Scared/Don't Be A Hero
Never Be Scared/Don't Be A Hero Spielzeit: 43:48
Medium: CD
Label: Excelsior Recordings, 2011
Stil: Indie Pop


Review vom 04.05.2011


Udo Gröbbels
The Next Big Thing?
Schon seit ewigen Zeiten ist gerade die britische Musikpresse dafür bekannt, dass man immer wieder gerne Newcomer-Bands total hypt, um sie als das »Next big thing« herauszubringen. So wurden dann u.a. in den letzten Jahren die Strokes oder auch Bloc Party als die Retter des Indie Rock abgefeiert. Aber auch in den Niederlanden wird gerne mal eine Band über den grünen Klee gelobt und das vorliegende Album der Band MOSS, was bereits letztes Jahr im Nachbarland erschienen ist, wurde ebenfalls in den höchsten Tönen gelobt und abgefeiert. Angeblich das beste niederländische Album des Jahres. Ich war gespannt was mich erwartet.
Zurück auf den Boden der Realität
Aus dem schönen Amsterdam kommt das Quintett und präsentiert jetzt auch bei uns sein zweites Album. Obwohl die Niederländer nicht sehr viele bekannte internationale Künstler haben, gab es in den letzten Jahren immer mal wieder interessante Acts wie z.B. Anouk oder bekannten Gothic-Bands wie After Forever und die sehr erfolgreichen Within Temptation. Qualität darf also durchaus erwartet werden.
Nach einem kompletten Durchlauf war ich aber sehr ernüchtert, denn das war nun echt gar nichts. Originalität habe ich ja nicht verlangt, denn es ist ja bekannt, dass man gerade im Bereich Indie Pop mindestens wie vor 20 Jahren klingen muss. Das tut die Band auch - und wie. Aber selbst 1991 gab es schon wesentlich originellere Bands, die diese Musik gemacht haben, wie z.B. die Happy Mondays. Etwas britisch will man angeblich klingen, wobei das echt untertrieben ist, denn britischer kann man gar nicht mehr klingen. Das wäre aber gar nicht schlimm, wenn nicht die komplette CD völlig nichtssagend und uninspiriert an einem vorbeizieht. Nichts, aber auch gar nichts bleibt hängen. Tiefpunkt ist Lied Nummer acht, "New Arms", was langweilig und zäh vor sich hin läuft. Spätestens hier drückt man gerne die Open-Taste des CD-Players.
Trotz allem Presserummel im Nachbarland kann ich von diesem Album nur abraten. Lange nicht mehr so langweilige 48 Minuten erlebt. Selbst wer explizit auf Gitarren-Pop steht, sollte ebenfalls die Finger davon lassen. Es gibt jede Menge guter neuer Bands, die locker das Niveau von "Never Be Scared..." halten können. Sorry Jungs, aber vielleicht wieder bei Album Nummer drei. Aktuell aber kann ich euch nichts abgewinnen.
Line-up:
Marien Doleijn (vocals)
Bob Gibson (guitar)
Jasper Verhuulst (bass)
Michael Stam (guitar)
Finn Kruyning (drums)
Tracklist
01:Never Be Scared
02:I Like The Chemistry
03:Apparatos
04:The Comfort
05:Angry Young Man
06:I Apologise (Dear Simon)
07:Don't Be A Hero
08:New Arms
09:The Brick Moon
10:Silent Hill
11:Sing Along
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