Heiße Funk-Rhythmen im h2o - Die Kult-Hard Funker Mother's Finest mit Powervokalistin Joyce 'Baby Jean' Kennedy in Reichenbach.
Schuld an einem gewaltigen Temperaturanstieg war das US Rock-Soul-Hard Funk-Crossover-Kraftwerk Mother's Finest mit Power-Röhre Joyce 'Baby Jean' Kennedy, die mit ihrem genialen Mix aus Rock und Funk, gewürzt mit Soulfeeling, die gutbesuchte Rockarena in eine Austragungsstätte jubelnder Zuhörer verwandelte.
Mother's Finest mit dem Sänger-Ehepaar Joyce 'Baby Jean' Kennedy und Glen 'Doc' Murdock, die bereits 1974 gegründet wurden, sorgten damals mit ihrem einzigartigen Stil aus Funk und Hard Rock und der Stimme von Vorzeige Shouterin Joyce Kennedy für gehöriges Aufsehen in der Musikszene.
Diese emotionale Mixtur aus harten Klängen mit viel Rhythm'n'Blues-Feeling, das von weißen und farbigen Mitgliedern genial umgesetzt wurde, stellte zu dieser Zeit und eigentlich auch bis zum heutigen Tag ein Novum dar. Das ist die Essenz, welche die Einzigartigkeit dieser Band ausmacht, die mit ihrer Symbiose aus verschiedenen Klängen für ein explosives Gemisch sorgten, das die Anwesenden zu enthusiastischen Jubeleinlagen provozierte.
Die Zeit ist anscheinend spurlos an ihnen vorübergegangen. Umrahmt von donnernden Drums betritt Baby Jean die Bühne. In einem Outfit aus schwarzen Lack-glänzenden Leder, mit High Heels im Gothic-Stil und silbernen Schnallen, bewegt sie sich geschmeidig wie ein schwarzer Panther. Im Rhythmus zu den Klängen, schüttelt sie ihre blonden, nach oben frisierten Dreadlocks und lässt ihre soulige Röhre mit dem unverkennbaren Timbre erschallen.
Mit dieser Stimme erzeugt sie wohlige Schauer bei ihren Fans. Im spannenden Wechselgesang
zwischen Doc Murdock und ihr, variieren die Gesangseinlagen von hart zu souliger Emotionalität, jedoch immer mit dem bestimmten Biss.
"Hard Rock Lover" und "Give It Up" werden durch Metaleinlagen und Gitarrensoli von Gary 'Old Mo' Moore mit spieltechnischer Finesse in Kracher verwandelt, die eine enorme Durchschlagskraft entwickelten. Von Anfang an umjubelt, singt die Menge die Refrains mit. Mit roter Hintergrundbeleuchtung und der Bühnenpräsenz des weiblichen Energiebündels, kann die Gitarrenfront ihren Wirkungsgrad, optisch wie akustisch, voll entfalten. "A Niggaz Groove" wird theatralisch und mit fiebrigen Bassläufen, die von funkigen Harmoniegitarren durchkreuzt werden, ekstatisch abgefeiert. Auch die Gitarrenikone der sechziger Jahre, Jimi Hendrix, wird mit "Who Knows" und "If Six Was Nine", die siedend heiß in funkiger Verpackung eingespielt werden, in einem kurzen Tribute gewürdigt.
"Who Knows" und "If Six Was Nine" werden siedend heiß in funkiger Verpackung eingespielt. Ein weiterer Klassiker aus eigener Feder, "Mickey's Monkey", in dessen Mittelteil die Led Zeppelin-Hymne "Rock And Roll" eingearbeitet wurde, erschallte mit entsprechendem Vibrato.
Sogar in den wenigen ruhigen Minuten, die durch den Beatles-Song "Strawberry Fields Forever" präsentiert wurden, bei dem die Gitarre des blonden Saitengreifers Moore beinahe hypnotisch lethargische Töne entwickelte, erwies sich zu einem Statement für den Frieden auf diesem Planeten. Dies wurde noch zusätzlich durch den "Mandela Song" verstärkt, bei dem die bis in die Haarspitzen motivierte Sangesgöttin die Zuschauer zu vokalen Dauereinsätzen animierte.
Bei dem zeitlosen Chartstürmer der 70er-Jahre, "Baby Love", wurden nochmals die Riffs ausgepackt und das Zusammenspiel zwischen Rhythmusgitarrist John Hayes und dem Leadgitarristen furios verschmolzen.
Optisch beeindruckend und technisch perfekt, wurden dem Konzertbesucher akustische und visuelle Reize mit knallenden Riffs und markanten Grooves geboten. Eine Überdosis an Hard Rock- & Funk-Perlen, beeindruckend und bravourös gebracht, bei dem die Spieler, wie immer zu früh, im vor der Halle wartenden, schwarzen Nightliner verschwanden.
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