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Mungo Jerry / Cool Jesus
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"In The Summertime", veröffentlicht im Mai 1970, avancierte in jenem Jahr zu einem gewaltigen Sommerhit und letztlich zu einem Songklassiker. Hierfür war Ray Dorset (aka Mungo Jerry) verantwortlich, der von den Tantiemen sicher immer noch gut leben kann. Mungo Jerry, damit verbindet man unweigerlich einen ganz bestimmten Sound, eben jenen, den man vom benannten Hit, wie auch deren Nachfolger, "Baby Jump" und "Lady Rose", kennt.
Doch gleich beim Opener, dem Titelsong "Cool Jesus", herrschen viel härtere Töne vor. Es rockt kräftig, die Gitarre wird mit Wah-Wah und Verzerrung gespielt - nanu, hat sich ein Wandel eingestellt nach all der Zeit? Man sollte jedoch bedenken, dass sich in den vierzig vergangenen Jahren einiges getan hat. Die Diskografie von Ray Dorset weist auch keine wesentlichen Lücken auf - nur zwischen 1984 und 1990 sowie ab dann bis 1997 war ein wenig Pause. 2003 und 2008 gab es dann Veröffentlichungen als Mungo Jerry Blues Band. Mit großem Erfolg war das in der Regel jedoch nie verbunden, lediglich "Adults Only" (2003) machte etwas von sich reden. Doch der Blues hält auf der neuen Produktion keinen Einzug. Dafür sorgen dann schon die ab Track zwei folgenden Stücke, denn plötzlich sind wir gut vierzig Jahre in der Zeitmaschine zurückgereist. "John Henry" - ja, das ist der 'gute alte' und typische Sound, wie man ihn damals kennen und lieben gelernt hatte. Das heißt: Ab jetzt ist wieder eine volle Breitseite Fröhlichkeit angesagt! Die Mundharmonika quietscht über dem von Skiffle geprägten, 'shuffelnden' Rhythmus und Dorset ist mit seiner rauen Stimme voll in seinem Element. Dazu erklingen kurze Soli von der Gitarre und einem Piano, das fröhlich 'klimpert'.
Die Perkussion klickert und klackert munter auf dem schunkelnden "Far Away" - ist es ein Waschbrett, das ich da höre? Klasse gemacht - einfach Musik zur guten Laune für einen ungezwungenen Sommer... Das ist wahrhaftig ein Schritt 'Back to the Roots'! Die deutschen Musiker unterstützen ihn dabei formidabel und wenn es mit "Let's Rock'" eindeutig in Richtung "Be-Bop-A-Lula" geht, dann wird das sehr authentisch rübergebracht, so dass man das Bedürfnis verspüren kann, diese Formation live erleben zu wollen. Neben Skiffle-Elementen und dem Sound, wie man ihn von "In The Summertime" kennt, sind Rock'n'Roll, Popmusik und ein wenig Blues zu hören - dies alles in einer locker-luftigen Stimmung. Zirkusreif das kleine Orgelsolo auf "Give Us A Song", das so richtig nach Rummelplatz klingt.
Für Freunde anspruchsvoller Musik mit hohem Kompositions- und Arrangement-Faktor ist "Cool Jesus" sicher nicht das Richtige. Für alle anderen aber, die ganz einfach nur Spaß an unkomplizierter Musik haben wollen, ist das Album eine Fundgrube. Dabei ist das in diesem Rahmen Gebotene musikalisch professionell.
Also - ich kann nur raten: Entspannen im Liegestuhl, einen coolen Drink im hoffentlich noch kommenden Sommer schlürfen oder sich engagiert tanzend zur Musik bewegen. Beides geht und somit ist das von Mungo Jerry wahrscheinlich beabsichtigte Ziel mit Sicherheit nicht verfehlt! Weitere sehr fröhliche Momente gibt es besonders mit "Just Her Way", "I Lie Awake", "Lucky Girl", "I Wanna Live In The Sun" ,"He's Got The Whole World In His Hands" oder "Mama Don't Allow" zu hören und ich weiss gar nicht, welchen ich nun zum Sommerhit 2011 küren soll! Dazwischen ist es allerdings nicht minder fröhlich, so richtig ruhig wird es eigentlich nie. Zum Schluss rockt es dann noch einmal, auf "Give Us A Song (Refrain)", gut ab Und wieder von vorn, bitte, so kann es weiter gehen...
Line-up:
Ray Dorset [aka Mungo Jerry] (lead vocals, backing vocals, electric and acoustic guitars, blues harp, kazoo, jug, percussion, coquerina, one-fingered organ solo - #5) Winnie Martin (bass guitar, slide guitar, electric slide guitar, additional electric guitar - #9, 15, acoustic rhythm guitar - #10, backing vocals) Torsten Luederwaldt (keyboards, banjo, backing vocals) Martin Troike (drums, washboard, percussion, backing vocals)
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