Stoner Rock und kein Ende und auch die vier Skandinavier von Mustasch wollen natürlich unbedingt mit ihrer EP "The True Sound Of The New West" von den Fans dieses Genres erhört werden.
Sie machen das, was man von Bands dieser Gattung nicht anders erwartet: Bass und Gitarre runterstimmen, grooven ohne Ende, erkennbare und allseits bekannte Melodien und Harmonien zusammenfügen, und live natürlich richtig schön grimmig dreinschauend die Songs obercool rüberbringen.
Was erwartet den Käufer dieses Albums?
Stellt euch geile Riffs von Black Sabbath vor - und da gibt es ja eine ganze Menge - paart das mit der Heavynes und dem dunklen, bedrohlichen Feeling der frühen Danzig und ihr bekommt ungefähr einen Eindruck vom dem Klanginferno, das Mustasch entfesseln.
Prominentestes Mitglied der Band ist wohl Sänger Ralph Gyllenhammar, der die letzte Scheibe der damals als potentielle Kyuss-Nachfolger angekündigten B-Thong eingesungen hatte.
Der Rest der Band trieb sich u.a. bei Transport League, Grindstone und den lokal recht erfolgreichen Punks mit dem netten Namen Bumsen Muss Man herum.
Aber zurück zu "The True Sound Of The New West":
Die vier Schweden präsentieren uns Kraft und Rhythmus in reinster Form. Es dampft wahrhaftig richtig schön heavy aus allen Boxen!
Der Grundsound bei "Homophobic/Alcoholic" erinnert stark an Kyuss, ist aber wesentlich härter.
"The Wave" ist eher im Doom angesiedelt und weist mehr in Richtung alte Black Sabbath.
Auch die nächsten beiden Tracks "Serpent-The Zodiac (Bazaar)" und "Fabian's World" ähneln in ihrer schleppenden Grundstruktur ebenfalls noch den beiden ersten Stücken.
"Serpent-The Zodiac (Bazaar)" versetzt uns zum Schluss mit seiner Folkeinlage noch schnell mal in das Gewimmel auf einem orientalischen Basar.
"Taunus" beginnt mit einem atmosphärischen Intro, um anschließend in den bewährten Heavy-Sound überzugehen, immer wieder aufgelockert durch diese tragenden Parts. Live verleitet dieser Song bestimmt zum jammen. Sehr cool.
Den Abschluss bildet wieder ein Dampfhammer aller erster Güte, purer Stonerrock.
"Coomber" beginnt gewohnt schleppend, um uns dann ordentlich rumpelnd die Bombastriffs um die Ohren zu hauen. Es gibt Arbeit für die Nackenmuskulatur, Leute!!
Wieder einmal Musik, die mit Sicherheit niemals im Radio zu hören sein wird.
Mustasch bieten mit diesen 28 Minuten ein Appetithäppchen, welches schon jetzt neugierig auf den voraussichtlich im kommenden Frühjahr erscheinenden Longplayer "Above All" macht.
Spielzeit: 28:49, Medium: Maxi-CD, EMI 2001
1:Homophobic/Alcoholic (4:01) 2:The Wave (4:53) 3:Serpent-The Zodiac (Bazaar) 4:Fabian's World (3:54) 5:Taunus (5:42) (5:55)6:Coomber (4:24
Ilka Czernohorsky, 14.10.2002
|