Scott McClatchy / A Dark Rage
A Dark Rage Spielzeit: 37:29
Medium: CD
Label: LIB Records, 2010
Stil: Americana, Celtic Rock

Review vom 13.12.2011


Wolfgang Giese
»There's a dark rage
Ripping across the land
There's a dark rage
Ripping across the land

No one asks the questions - That we all want to hear
No gives the answers - No one shows the fear
No one's gonna back down - No one's gonna learn
We're all gonna crash - We're all gonna burn«
So heißt es beim Titelsong, der aus Philadelphia stammende Scott McClatchy stellt sich als Geschichtenerzähler heraus. Einst war er Mitglied der Band The Del Lords, aber auch als Session-Musiker war er aktiv und als solcher live unterwegs. Als Produzent war bzw. ist er ebenfalls tätig.
Bereits vorab kurz zusammengefasst: Es erwartet uns eine Mischung aus Rock, Country, Celtic Rock und Folk, zusammengestellt in einer ganz eigenen Vorstellung von 'Americana'. Musik aus dem 'Heartland', die auch an Musiker wie John Mellencamp, Steve Earle oder in einigen Titeln gar an Bruce Springsteen erinnert. Vier Alben sind auf der Website des Künstlers verzeichnet, das erste aus dem Jahr 2000 und nun der aktuelle Streich, der im vergangenen Jahr erschienen ist.
"Shipyard Town" von Gerry Rafferty kommt mir angesichts der ersten Klänge des eröffnenden Titelsongs in den Sinn, weil hier die Uillean Pipes so schön dudeln - aber nicht nur deswegen, sondern auch weil McClatchy so vollmundig singt. Sogleich fallen mir auch The Pogues ein, oder, weil es in gewisser Weise leicht pop-rockig klingt, die Horslips zu Zeiten von "Aliens". Irish Folk Rock, also? Durch den zweiten Titel, bei dem sich Whistle und Fiddle dazugesellen, wird dieser Eindruck noch verstärkt. Ja, raubeinig geht das in rockendem Ambiente ab - besonders bei "Cigarettes, Breath Mints & Visine" bleibt es bei diesem Element.
Songs mit akustischen Gitarren gibt es ebenfalls zu hören und in entsprechend ruhiger Atmosphäre geht es bisweilen sehr folkig zu - beispielsweise wird "Rocking In Your Momma's Arms" hintergründig von Orgelklängen untermalt. "Twilight Years" ist in anderer Weise ruhig und mit zusätzlicher Gesangshilfe von Jeannine Liebert (ich schätze einmal, dass sie es ist) wandert die Seele, weggetragen von Pipes und Tin Whistles, in keltische Gefilde. Da kommt immer so etwas wie ein 'Heimwehgefühl' auf, waren meine Vorfahren etwa Kelten???
Das Söhnchen Ian hat auch einen Auftritt, der Elfjährige bestreitet das kurze Stück "Ian Takes Over" und leitet damit zum Titel der Pogues über. Ganz im Stil jener Band vorgetragen, das geht "Sally MacLeNanne" gut ab - dazu noch ein Spritzer irischen Bieres und Whiskey, dann stimmt es vollends. Zum Schluss wird auch der Springsteen-Song "American Land" in Keltenrock verwandelt - ein starker Abgang!
Wir können uns also auf feinen Roots Rock freuen, Musik mit einigen Durchhängern zwischendurch, aber letztlich sympathisch, 'hemdsärmelig', voller Druck und Lebensfreude.
Line-up:
Scott McClatchy (guitar, mandolin, vocals)
Isaac Anderson (uillean pipes)
Rusty Crowe (drums)
Chris Erikson (guitar, vocals)
Kirsten Erwin (tin whistle)
Billy Lee (bass)
M.Hans Liebert (piano, B3, vocals)
Jeannine Liebert (vocals)
Ian McClatchy (vocals)
Meo (accordion)
Nancy Polstein (drums)
Mike Simmons (bass)
Robert Spates (fiddle)
Scott Yoder (bass)
Tracklist
01:A Dark Rage (3:13)
02:Toasting My Friends (2:43)
03:Cigarettes, Breath Mints & Visine (4:53)
04:Forever With You (1:58)
05:Rocking In Your Momma's Arms (3:38)
06:Another Bad Day At Boothill Graveyard (3:13)
07:Ian Takes Over (0:46)
08:Sally MacLeNanne (2:46)
09:Pay For Your Own Actions (2:45)
10:A Perfect Thing (3:11)
11:Twilight Years (4:08)
12:American Land (4:19)
(All songs written by Scott McClatchy, except # 8 by MacGowan, #12 by Springsteen)
Externe Links: