Winston Montgomery With The Tall Boys
Child Is Father To The Man
Child Is Father To The Man Spielzeit: 30:37
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Americana, Country-Rock, Westcoast

Review vom 18.06.2009


Wolfgang Giese
Irgendwie erinnert mich das erste Stück an ganz viele Beispiele aus der Musikgeschichte:
Da wäre erst einmal Bob Dylan aus Zeiten von "Subterranean Homesick Blues", dann ein gemäßigter Tony Joe White, ohne den zähen Swamp-Sound, dann wieder typische Klänge der Singer/Songwriter-Bewegung aus den Siebzigern - von Phil Ochs zu John Prine bis hin zu Spuren von Ry Cooder.
Und das schon beim ersten Track.
Was kommt nun noch?
Klänge, wie man sie aus den Hippiehochburgen Kaliforniens in den Spät-60ern und Früh-70ern vernahm, mit diesem leicht psychedelischen Folkcharakter. Das kommt mir in den Sinn, wenn ich "Daddy, Why'd You Have To Be So Hard" höre, mit so ganz anderer Stimmung als der erste Titel. Das hat auch ein wenig vom 'Vaudeville-Charakter' der Musik von Lovin' Spoonful.
Ist das eine Platte von Winston Montgomery oder ist das ein Sampler?
Schaun wir mal, wie uns die Musiker weiterhin überraschen.
Schmusige, mit Beat-Charakter versehene Klänge, Assoziationen zu Little Feat ("The Southland Stole Our Water"), die Beach Boys lassen grüßen auf "Fallulah Skies", Country & Western mit einem Touch (wenn auch etwas 'dünnblütig') von Emmylou Harris ("A Married Man"), und ein Hauch 'psychedelischer Beatles' auf "The Chromium Sky". Das ist in der Tat ein wilder Mix, der verstört, aber irgendwie dann doch eine Stimmung verbreitet, ein Art Ruhe und Gelassenheit, fast schon eine Langeweile, die faszinieren kann ob ihrer Skurrilität. Jedoch einer solchen, die auf dem Boden bleibt und nicht abhaftet, jedenfalls sehr ungewöhnlich, was mir hier unter die Ohren kommt.
Betrachtet man Montgomerys Werdegang, vom Aufbruch aus seiner Heimat im Staate New York um die Zeit des 'Summer Of Love' nach San Francisco, so gewinnt die Verschiedenartigkeit der Musik Profil. Denn erst für diese EP mit sieben Titeln hat er sich nach jahrelangen Tätigkeiten als Hausrestorator dem Songschreiben gewidmet und offensichtlich alles nachgeholt, was ihm im Laufe der Jahre auf der Seele brannte.
Nicht spektakulär, eher solide erzählt er uns seine Geschichten mit dem Anspruch, melodische Stücke geschaffen zu haben, denen gesanglich jedoch etwas an Tiefe fehlt, mitunter ist dem Ganzen ein gewisser charmanter amateurhafter Charakter nicht abzusprechen.
Aber sehr sympathisch kommt das, und auf jeden Fall ehrlich gemeint. So, als hätte er die Musik zum Privatvergnügen und nicht, um damit 'dicke Kohle' zu verdienen, eingespielt.
Line-up:
Winston Montgomery (lead vocals, guitar)
Allegra Broughton (lead vocals - #6)
Johnny Harper (lead guitar - # 3,4,5, rhythm guitar - #2)
Gavin Jones (lead guitar - #1, bass - # 1,2,3,4,6, drums - #1,2)
Matt Swindelis (drums - # 3,4,6)
Brien Hopkins (bass - #5, vocals - #5,7)
Austin De Lone (lead guitar, keyboards, vocals - #5,7, bass - #7)
Eric Smith (drums - #7)
Geoff Foster (lead guitar - #2)
Tracklist
01:I Can't Stick Around To Take The Fall
02:Daddy, Why'd You Have To Be So Hard
03:Rock'n'Roll Boy
04:The Southland Stole Our Water
05:Fallujah Skies
06:A Married Man
07:The Chromium Sky
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