Mit nicht ganz sicherer Intonation im Gesang wird ein Auftakt mit einer sehr einladenden Atmosphäre präsentiert. "1892" hat einen angenehmen Eröffnungscharakter und macht sogleich Lust auf mehr! Mit dem Song über das Massaker am Washita River durch den blutrünstigen General Custer geht es flott weiter. Dieser nimmt tempomäßig Fahrt auf und berichtet über diese Gräueltaten. Der Überfall des 7. US-Kavallerie-Regiments auf ein Dorf der Südlichen Cheyenne fand am 27. November 1868 statt.
Kommen wir zu "Day Is Done": Eine Prise
Gene Clark/
The Byrds treibt diesen Song mit angenehmer Stimmung voran. Doch nicht nur hier, sondern auch bei anderen Stücken höre ich Anklänge an
Clark, nur ohne dessen vollendete Melancholie in der Stimme - dafür mit einem etwas raueren Aspekt. Der "Winter Blues" hat eine leichte Spur von Country und drückt eine sehr angenehm-ruhige Stimmung aus, die zum Schluss mit dem Reprise noch einmal aufgegriffen wird, und dann läuft "I'm On The Moon, You're On The Sun" atmosphärisch eindeutig in Richtung
Creedence Clearwater Revival. Somit wird eine ganze Palette verschiedener Einflüsse amerikanischer Musiktraditionen aufgegriffen, um damit ein buntes Bild zu malen - ein Bild, das sehr impressionistisch und zugleich expressionistisch wirkt.
So hat man ein Album vorliegen, das man durchgehend mit zufriedenstellender Wirkung genießen kann. Einfach solide, manchmal etwas darüber und für mich ist es hauptsächlich auch der prägnante Gesang, der die Musik in einen individuellen Stand erhebt. Der raue Charme kann durchaus betörend wirken und dieser Roots Rock geht direkt ins Blut. Das ist eine feine Platte geworden!