Jared James Nichols / Old Glory & The Wild Revival (Neuauflage)
Old Glory & The Wild Revival Spielzeit: 58:25
Medium: CD
Label: Listenable Records, 2015
Stil: (Southern-) Blues Rock

Review vom 20.04.2015


Jochen v. Arnim
Den Sammler wird es freuen: Von "Old Glory…" gibt es mittlerweile mindestens vier verschiedene Ausgaben. Neben der ursprünglichen EP sind mir drei Fassungen des Longplayers bekannt, zwei davon mit identischem Inhalt, jedoch variierenden Covern. Als dritte Veröffentlichung kommt nun brandaktuell die neue und erweiterte Scheibe beim französischen Label Listenable Records auf den Markt. Zur bislang erhältlichen Version hat man vier Tracks hinzugefügt und wird die Platte nun passend zur Tour mit Skynyrd neu veräußern.
Zum Grundgefüge von "Old Glory…" fallen mir keine weiteren Worte ein, als die, die schon mein hochgeschätzter Kollege Steve vor rund einem Jahr fand, als ihm die damalige Version zur Rezension vorgelegt wurde. Bleiben die vier neuen Tracks und ich freue mich besonders, darunter zwei Live-Mitschnitte zu finden. Meine erste 'richtige' Berührung mit Nichols fand nämlich im Rahmen eines Konzerts in der ostbelgischen Region um St. Vith statt, da, wo man noch Schläge riskiert, wenn man nicht Deutsch redet ;-) . Ich war von diesem Live-Erlebnis hin und weg und konnte auch Stunden später auf dem Heimweg im Grunde immer noch nicht so recht fassen, was ich da gesehen hatte - so lange wir solche jungen Talente haben, muss man sich um die Zukunft der Rock-Musik keine Sorgen machen!
Kommen wir kurz zu den Novitäten auf "Old Glory & The Wild Revival", die das ursprüngliche Werk um sage und schreibe 18 Minuten verlängern - talking about value for money! "Crazy" und "Haywire" reihen sich nahtlos in die Riege der 'alten' Stücke ein und verbinden traditionelle Blues Rock-Elemente mit fast schon frechen Ingredienzien und der überzeugend gefühlsbetonten Spielweise unseres Protagonisten. Während erstgenannter Song sich im etwas verhaltenen Tempo bewegt, kommt "Haywire" als eingängig stampfender Rocker daher, zu Beginn ein wenig anmutend wie alte Hatchet.
Die beiden Live-Takes bestehen einerseits aus einer Fassung des bereits bekannten Openers, "Playin' For Keeps" und andererseits aus "You Won't Last", das bislang nicht auf CD erhältlich war. Beide Tracks wurden im Viper Room, jenem berühmten Live-Club am Sunset Strip in L.A., aufgenommen. "You Won't Last" ist eine saubere Fortführung dessen, was Nichols und seine beiden Spannmänner, Sandin und Holms bislang schon geleistet haben. "Playin' For Keeps' jedoch ist eine lange Hammer-Hommage an Hendrix, zusätzlich versehen mit verschiedenen Sprenkeln anderer Idole. Einen besseren Abschluss für eine Scheibe mag man sich kaum vorstellen können.
Für mich ist der Typ ein echter Kracher und ich freue mich darauf, ihn bei der bald startenden Tour (einige Termine als Support für Lynyrd Skynyrd) endlich wieder live sehen zu können. Meine Empfehlung: Riskiert mal ein Ohr, ach was, beide Ohren - lohnt sich wirklich!
Line-up:
Jared James Nichols (vocals, guitars)
Erik Sandin (bass)
Dennis Holm (drums)
Tracklist
01:Playing For Keeps
02:Crazy
03:Let You Go
04:Can You Feel It?
05:Now Or Never
06:Haywire
07:All Your Pain
08:Get Down
09:Sometimes
10:Blackfoot
11:Take My Hand
12:Come In My Kitchen
13:You Won't Last (Live At The Viper Room)
14:Playing For Keeps (Live At The Viper Room)
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