Spielzeit: 35:58 Medium: CD Label: Eigenproduktion, 2006 Stil: Americana Review vom 15.04.2011 Wolfgang Giese

Musik aus Houston, Texas - diese Platte ist die vierte Veröffentlichung von Lisa Novak. In RockTimes wurde sie bereits in Verbindung mit Rich Hopkins vorgestellt.

Atmosphärisch ist Lisa Novak ein wenig in Richtung von Lucinda Williams orientiert, etwas 'Country Twang' und eine schön soundbestimmende 12-String-Guitar dazu... so startet "Too Shallow To Swim" mit "Fair Warning". Der Song hat eine regelrecht fröhliche Ausstrahlung. Durch die Nutzung unterschiedlicher Gitarren weist er eine intensive Dichte auf. Mit straight rockendem Rhythmus zieht die Musik weiter ihre Kreise: "Fade Away" hat ebenfalls diesen typischen Americana-Sound mit dem gewissen Hauch von Country Rock. Erneut dominiert hier die 12-String, untermalt von akustischen Rhythmusgitarren und einem trocken getrommelten Schlagzeug. Mit "I Remembered I Forgot" wird das Tempo erstmals etwas ruhiger, leicht schleppend zieht sich entspannte Harmonie durch das Stück. Der Folgetitel, "The Chauffeur", dagegen zieht in eine ganz andere, akustische, stark folkig geprägte Ecke.

Auffällig, dass die Musik stark gitarrenorientiert ist - gelistet sind hier Larry Cooper und Chris Masterson an den elektrischen Klampfen, wobei der Letztgenannte offensichtlich derjenige ist, der den Klang am stärksten prägt. Angenehm sticht das gute Songwriting, das stets eingängige Melodien einfließen lässt, hervor. Alles scheint in einem Meer von lässiger Harmonie zu baden. Auch die Arrangements und die Gesangsparts sind hier einzuschliessen.

Stets schwingen in diesem 'Americana-Rundum-Wohlfühl-Paket' Einflüsse aus den Bereichen Alternative Country, Pop und Folk mit und vereinen die Musik zu einer stimmigen Melange. Jeder, der auf gute Musik steht und dabei auch noch ein Quentchen Rock hören möchte, darf sich angesprochen fühlen. Aber auch Country-Freunde sollten ein Ohr riskieren - diese wirklich gute Platte hat viele Käufer verdient.

Insofern gibt es zu den einzelnen Titeln auch nichts Außergewöhnliches oder Auffälliges zu berichten, denn "Too Shallow To Swim" ist im Großen und Ganzen gesehen komplett perfekt gelungen. So kann ich die Musik Lisa Novaks uneingeschränkt empfehlen. Mich würde allerdings interessieren, warum sie nach drei Jahren - zuletzt die gemeinsame Platte mit Larry Hopkins - noch kein weiteres Lebenszeichen von sich gegeben hat. Das ist bei einer solch talentierten Musikerin und Songschreiberin wirklich schade.

Line-up:
Lisa Novak (lead vocals, backing vocals, acoustic guitar)
Paul Valdez (drums, percussion)
Larry Cooper (electric and baritone guitars - #1, 3, 6, 8, backing vocals - #3, 8)
Chris Masterson (12 string and electric guitars - #1, 2, 3, 4, 5, 6, backing vocals - #2, 5, 6)
Jeff Enlow (bass - #1, 2, 3, 8)
Michael Poulos (bass - #3, 5, 6, 7, 10)
Ryan Couvillion (bass - #9)
Chris Sacco (backing vocals - #1)
Ken Bujnoch (piano - #7, keyboards - #1, 6, 10)
Brian Kalinec (acoustic guitar - #4)