Die 2005 formierten National Suicide aus Italien, besser gesagt aus dem Städtchen Rovereto in Trentino/Norditalien, habe ich das erste Mal auf dem diesjährigen 'Thrash Assault'- Festival realisiert. Von einigen Szenekumpanen wurde mir empfohlen, mir ihren Auftritt unbedingt reinzupfeifen, denn sie wären würdige Erben der mächtigen NYC-Thrasher Overkill.
Da ich persönlich schon immer großer Overkill- Fan war und es wohl noch bis zum Ende meines Lebens so sein wird, dass ich Bobby Blitz' rotzige Punk-Stimme und die dazugehörige 'Fuck Off'- Attitüde der 'immergrünen Thrasher' lieben werde, schaute ich mir natürlich die Show gemütlich an, ohne mich groß in einen Moshpit begeben zu wollen. Die Jungs fuhren gleich das volle Brett auf und verwandelten die 400 - 500 Leute vor der Bühne direkt in einen einzigen Mob, der wie eine losgelassene Bestie vor sich hin tobte und auch ich musste meine Rübe gezwungenermaßen vor und zurück bewegen. Der Gesang von Mini ließ einen sofort an Bobby Blitz denken, klang er doch nahezu wie dieser und machte sich auch durch seine Ansagen direkt beim Publikum sympathisch.
Im Anschluss an diesen Gig drückte mir besagter Sänger ein Exemplar ihres dieses Jahr über das Kultlabel My Graveyard Productions erschienenen Albums "The Old Family Is Still Alive" in die Hand, mit der Bitte, es in meinem Fanzine zu reviewen.
Nunja, den RockTimes-Lesern möchte ich dieses Teil ebenfalls nicht vorenthalten, mussten sie sich ja schon einiges an Gemecker meinerseits über schlechte Re-Recording-Platten antun.
Geboten wird in der (viel zu kurzen) Zeit von 37 Minuten auf neun Songs die Essenz von Punk-beeinflusstem Thrash/Speed, mit dem fetten Bollersound in der Tradition von Platten wie "Under The Influence" und "Taking Over".
Gleich der erste Track, "National Suicide" überfällt einen wahrlich und lässt nahezu sämtliche Körperteile sich von allein bewegen. Man KANN einfach nur Headbangen, durch den Raum springen, Luftgitarre und -Drums spielen. Wenn dies mehrere Leute hören, ist auch ein sofortiger gepflegter Mini-Moshpit nicht ausgeschlossen. Es folgt "Hello From The Gutter", pardon, "Nu Poser Don't Scare Anyone", aber erinnert er doch brutalst an besagten Overkill-Song. Ein geiler Riff, Drumloops, sich aufbauende Stimmung, ein Break, dann schön rotziges Uptempo-Geratter der Gitarenfraktion Tiz und Bob. Die Krone setzt dem allen wieder einmal der geniale Gesang von Mini auf. Anschließend der Titeltrack, ebenfalls mehr als Hörenswert, danach die Mosh-Hymne "Let Me See Your Pogo" und dann das verdammt punkige "Wanted". Alle Songs bestechen wieder einmal durch die bereits besagte Punkte. Die letzten vier Stücke, "Into The Clubhouse", "Please Welcome...My Friends!", "Sucks n' Artillery" und "This Is A Raid" rutschen zwar in Punkto Songwriting ein minimales Stück gegenüber den ersten fünf ab, ballern dennoch genauso gut in Uptempo-Manier, jedoch oft auch mit genug Groove, bis zum Ende nach viel zu kurzen 37 Minuten vor sich hin.
Ich kann also nur jedem Thrasher, der den East Coast-Thrash/Speed der Mitt-80er abfeiert, diese etwas extravagantere Newcomerband wärmstens ans Herzen legen, die fünf Jungs verdienen jeglichen Support!
Geht am besten auf die unten genannte MySpace-Seite, dort könnt ihr in vier Songs der Italiener reinhören!
Line-up:
Mini (vocals)
Tiz (lead guitar)
Bob (rhythm guitar)
Ivan (bass)
Ema (drums)
Tracklist |
01:National Suicide
02:Nu Posers Don't Scare Anyone
03:The Old Family Is Still Alive
04:Let Me See Your Pogo
05:Wanted
06:Into The Clubhouse
07:Please Welcome...My Friends
08:Sucks n' Artillery
09:This Is A Raid
|
|
Externe Links:
|