Was kann man schon von einer Platte erwarten, die über AOR Heaven erscheint? Melodischen Rock mit ganz vielen Ohrwurm-Anwärtern, nicht mehr und nicht weniger! Nachdem es mit Bands wie
Outloud und
Bai Bang etwas rockiger zur Sache ging, gibt es dieses Mal eher ruhigere Klänge auf die Ohren:
Newman, die sich nach ihrem in Bedford geborenen Frontmann und Bandleader
Steve Newman (ehemals
Cloud 10) benennen, haben sich mit Herz und Seele dem durchaus reizvollen AOR-Genre verschrieben. Bereits 1997 gegründet, erschienen im Laufe der Jahre in regelmäßigen Abständen neue Scheiben, bisher kommt die Mannschaft auf insgesamt acht Studio-Outputs. Zu den größten Erfolgen der Band zählten bisher eine Chartplatzierung in Japan mit dem Titeltrack der "One Step Closer"-Platte (1999) und eine Tournee im Vorprogramm von
John Waite.
Rein musikalisch sind die Inselaner irgendwo in der Schnittmenge aus Mitt-80er-
Journey, frühen
Boston und
Whitesnake in ihrer umstrittenen 'Kommerz-Phase' (Stichwort: "1987"...) anzusiedeln und können mit "Under Southern Skies" den Genre-Freund durchaus überzeugen. Trotzdem liefern auch sie keine bahnbrechende oder innovative Scheibe, die dieser Richtung ernsthaft neue Impulse verleihen würde. Die 'cheesigen' Gitarrenmelodien klingen allesamt reichlich poppig, die Stimme des mittlerweile 45-jährigen
Steve ein bisschen wie
David Coverdale, auch wenn er noch lange nicht sein Niveau erreicht. Die dezenten, jedoch nicht überdrehten Keyboard-Einflüsse passen äußerst gut ins Schema und klingen zu keiner Zeit aufdringlich. Das ist, ehrlich gesagt, nicht bei jeder Band der Fall! Die Produktion, vollendet im hauseigenen Studio des Bandchefs, hat einen sehr klaren, glatt polierten Sound: Eigentlich perfekt geeignet für's Radio! Irgendwie klingen alle elf Songs jedoch auch relativ ähnlich, weshalb sich nach etwa 20 Minuten auch ein wenig Langeweile beim Hören des Silberlings einschleicht.
Aus rein persönlicher Sicht finde ich
Newman eine eher unspektakuläre Band, die an vielen Stellen lediglich wie ein lauwarmer Aufguss der alten AOR-Helden rüberkommt und irgendwie bei mir wenig bewegen kann. Dennoch gilt nach wie vor für Fans: Ausprobieren!
Ich vergebe insgesamt
6 von 10 RockTimes-Uhren!