Night Ranger blicken seit Anfang der 80er Jahre auf einen respektablen Werdegang zurück.
Gab es doch für deren Platzierungen in den US-Charts Platin für die Alben "Midnight Madness" und "Seven Wishes", während "Big Life" mit Gold gewürdigt wurde. Etliche Singles schafften es ebenfalls in die obersten Ränge der Charts, z.B. "Sister Christian" auf Platz 5.
Die zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Live-Alben, "Best of"-CDs, und Auskoppelungen zu Filmproduktionen, sowie die Zusammenarbeit einzelner Mitglieder u.a. mit Cher, Aerosmith, Ozzy Osbourne und Alice Cooper, zeugen von der Schaffenskraft dieser Band, die sich im Melodic Hard Rock-Genre ansiedelt.
Und so verwundert es nicht wirklich, dass Night Ranger nach 9-jähriger(!) Pause mit "Hole In The Sun" nochmals kräftig in die Saiten langen wollen. Musik ist für diese Herren Lebensinhalt und nicht einfach gefälliges Produzieren für den Mainstream.
Bereits mit dem etwas an Soundgarden erinnernden Opener "Tell Your Vision" meißelt die Truppe um Leadsänger und Bassist Jack Blades die Vision für die kommenden 54 Minuten unwiderruflich in Stein: Es darf gerockt werden, und das nicht zu knapp!!!
Was nach dieser Steilvorlage folgt, ist ein handwerklich ausgezeichnetes Machwerk, mit der ganzen Bandbreite von zart bis hart.
Dynamische und ansprechend gestaltete Balladen wie "There Is Life", "Fool In Me" und der gelungene Ausklang "Being" lassen genug Zeit für kleine Erholungspausen, ohne dabei den musikalischen Genuss zu mindern.
Bei den härteren Nummern lässt sich immer wieder der Einfluss der bisherigen Kooperationspartner feststellen, hat doch "You're Gonna Hear From Me" deutliche Einschläge, die an Aerosmith oder sogar Slade und Sweet erinnern.
Gelegentlich klingt Jack Blades stimmlich sogar wie Mick Jagger Ende der 70er Jahre. "Drama Queen" ist hierzu ein schönes Beispiel, auch wenn Blades gesanglich noch einiges mehr aufbietet.
Trotz solcher stilistischen 'Auffälligkeiten' wird das vorliegende Album qualitativ in keiner Form abgewertet. Night Ranger gönnen sich genügend Freiraum, um ihr eigenes Ding zu gestalten, ihren eigenen Charakter zu wahren.
Hier stimmt die kompositorische Leistung, die musikalische Umsetzung, die professionelle Beherrschung der Instrumente und der gelungene Chorgesang. Die Spielfreude der Musiker kommt dabei garantiert nicht zu kurz, was allein schon mit jedem einzelnen Gitarrensolo auf dieser CD unter Beweis gestellt wird.
Eine eiserne Regel muss man beim Anhören von "Hole In The Sun" jedoch beachten. Die ganze Tiefe des Albums erschließt sich einem erst nach mehrmaligem Durchhören. Finden wir doch viele geschickt getarnte Details, wenn wir uns nur genügend Zeit nehmen.
So verschwindet "Hole In The Sun" nicht in der Bedeutungslosigkeit eines kosmischen schwarzen Lochs, sondern leuchtet hell am Firmament.
Line-up:
Jack Blades (bass, lead vocals)
Brad Gillis (guitars, vocals)
Kelly Keagy (drums, vocals)
Jeff Watson (guitars, vocals)
Michael Lardie (keyboards, vocals)
Tracklist: |
01:Tell Your Vision
02:Drama Queen
03:You're Gonna Hear From Me
04:Whatever Happened
05:There Is Life
06:Rockstar
07:Hole In The Sun
08:Fool In Me
09:White Knuckle Ride
10:Revelation 4am
11:Wrap It Up
12:Being
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Externe Links:
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