Nikki Puppet / Militant Mother
Militant Mother Spielzeit: 44:44
Medium: CD
Label: Armageddon, 2007
Stil: Heavy Rock


Review vom 28.02.2007


Jürgen B. Volkmar
Nachdem die Hannoveraner Nikki Puppet mit ihrem grandiosen Einstiegsalbum "Puppet On A String" die Heavy-Gemeinde aufhorchen ließen, kommt jetzt der Nachschlag mit "Militant Mother".
Wieder versteht es die Band, mit aktuellem Songwriting kompakte rockige Songs abzuliefern, ohne sich selber in die Klischeeecke abzusetzen.
Das neue Release ist nichts anderes als die kontinuierliche Fortführung des Weges, den man bereits erfolgreich eingeschlagen hat, nämlich satter, rifforientierter Heavy Rock mit moderner Orientierung.
Band-Namensgeberin ist übrigens Nicky Gronewold, zu deren hervorstechendsten Attributen eine Powerröhre zählt, die in dieser Form äußerst rar zu finden ist. Das hauptsächlich aus Eigenkompositionen bestehende Werk besticht sofort durch eine gefällige Mixtur aus traditionellem und metallastigem Gebräu. Frontfrau Nicky versteht es vorzüglich, jedem Stück eine raue und kantige Note zu verleihen.
"Lost In Time" und "Militant Mother", mit punkigem Rhythmusgerüst, erinnert phasenweise an Exilia, passend zur Seite steht dabei Gitarrist Christos Mamalitsidis, der Kick Ass-Riffs kernig rockend mühelos aus dem Ärmel schüttelt.
Mit dem Cover "We Didn't Start The Fire" hat es noch eine partytaugliche Komponente. Originell interpretiert, wandelt sich der Billy Joel-Hit in einen cool groovenden Punkknaller, der dennoch nicht plakativ verwurstet wird.
"Open Your Mind" und das leicht balladeske "Turning In Circles" kommen in klassischer Midtempo-Manier und mit formidabler Gitarrenarbeit zu Gehör. Stakkato-Riffings wechseln mit pumpenden Bassläufen und verschmelzen zu einer musikalischen Gesamtleistung ohne Schwachpunkte.
"If You Can't Have Me", rotzig und dreckig mit Sägezahncharakter, wechselt mühlos zu "Lights Are Out", einem Rockstampfer, der mit rasiermesserscharfen Gitarrensoli brilliert. Die Midtempo-Kracher "Paralized" und "I Don't Know" zeigen nochmals die Seele des Quartetts. Scharf abgegrenzt und atmosphärisch dominant baut sich die Energie langsam auf, um sich dann in tollen Refrains und Gitarrendrive zu entladen.
Die Frontlady beweist in jeder Lage, dass sie ihre Stimme inhaltlich und songdienlich optimal einzusetzen weiß. Heiß und knackig werden die perfekt arrangierten Nummern umgesetzt.
Diese Dame hat den Rock in den Genen und man fühlt sich in manchen Augenblicken an eine der Göttinnen der Rockhistory, 'Mama Lion' Lynn Carey erinnert. Lässig hält die Frontfrau die Mitspieler an der Leine, ganz im Sinne der vorgegebenen Marschrichtung: Nämlich mit Power und maximaler Energie im Sinne des klassischen Rocks, authentisch und rotzfrech eigene Duftmarken zu setzen. Dies ist ihnen zweifellos gelungen, eine wahrliche Bereicherung der Heavy Rock-Army.
Tracklist
01:Lost In Time
02:Militant Mother
03:We Didn't Start The Fire
04:Open Your Mind
05:Words
06:Turning IN Circles
07:If (You Can't Have Me)
08:Lights Are Out
09:Paralized
10:Paltry
11:I Don't Know
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