Nion / Firebird
Firebird Spielzeit: 53:23
Medium: CD
Label: Artist Station Records/Soulfood, 2010
Stil: Gothic Metal

Review vom 22.10.2010


Jürgen B. Volkmar
Nion, national bisher eigentlich eher unbekannt, beginnen langsam aus dem Dunkel zu steigen und legen mit "Firebird", ihrem ersten Longplayer, ein mit symphonischen Querverweisen gespicktes Gothic Metal-Gesamtpaket vor.
Ihren Stil bezeichnet das Trio zwar selbst als 'Mystic Metal', tatsächlich bewegen sie sich aber zwischen Gothic und Symphonic Metal. Am Anfang war das Ganze noch als Studioprojekt gedacht, mutierte dann aber in Folge des stetig steigenden Erfolgs, unterstützt noch durch die EP "Witches Rune", zu einer waschechten Band. Instrumentell gibt es nichts zu kritisieren, Marzena, die Front-Queen, fällt nicht nur durch ihr orientalisch beeinflusstes Outfit auf, sondern kann auch mit ausdrucksstarker Stimme begeistern. An der Gitarre liefert Griffbrettzauberer Siggi harte Gitarrenriffs ab, die ab und zu von klassischen Gitarreneinlagen eindrucksvoll untermalt werden. Das Ganze wird noch von satten Drums des Ex-Beyond Serinity-Drummers Marc Bollow eindrucksvoll eingerahmt.
Ab und zu schimmern noch die Einflüsse von Power Metal durch, die aber rasch durch orientalische Einlagen verdrängt werden. Gekonnte Gitarrenriffs markieren die metallische Seite, die gleichzeitig auch für die notwendige Dynamik sorgt. Die Atmosphäre wechselt durch die Stimme Marzenas öfters von einer Stimmung in die andere. Gefühle, die mit verspielten Riffs ummantelt sind, werden mit eingängigen Hooklines passend eingebunden. Alle Einflüsse treffen auf hohem Niveau die richtige Gangart und markieren den Stil des Albums teilweise mit der nötigen Dramatik, aber auch mit dem richtigen, ambitionierten Gerüst.
Das Songwriting kann in jeder Beziehung als gekonnt bezeichnet werden. Hier muss speziell "Eternal Ray" erwähnt werden, dessen Arrangement mit gekonntem, klassischen Charakter zu den absoluten Hinhörern zählt. Die Songauswahl geht von echten Metal-Walzen wie "Journey" bis zu balladeskem Stoff bei "Immortality" und macht auch nicht Halt vor mystisch angehauchten Stücken, die in Transformation vielschichtig transportiert werden.
Wenn man von dem leichten französischen Akzent der Vorzeige-Metallerin absieht, kann man den Tracks des Albums durchaus entsprechenden Wiedererkennungswert bescheinigen und das ist schon einmal die halbe Miete. Hinzu kommt noch, dass Nion mit ihrer Mystic-Schiene, die in diesem Metier in dieser Form noch nicht besetzt ist, durchaus einen Treffer gelandet haben. Schlicht und einfach ein Werk, das man sich als echter Gothic-Metaller mit Sinn für musikalische Extravaganzen unbedingt antun sollte. 8 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Marzena (vocals)
Siggi Schüssler (lead guitar, bass, classical guitar, rhythm guitar)
Marc Bollow (drums)
Tracklist
01:Firebird
02:Touch
03:Transformation
04:Eternal Ray
05:Immortality
06:Conversation
07:Wizard & Sage
08:Soulflower
09:Fairytales
10:Journey
11:Prophecy
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