No Inner Limits / Of Yesteryear
Of Yesteryear Spielzeit: 50:50
Medium: CD
Label: Firefield Records, 2010
Stil: Power/Prog Metal

Review vom 30.03.2011


Marius Gindra
Aus einem Bundesland, das sich eher für brachiale, kompromisslose Thrash- und Speed-Sounds einen Namen in der Metal-Szene gemacht hat - nämlich dem gelobten Land namens Nordrhein-Westfalen - stammen die seit 1992 im Underground umtriebigen Power-Prog-Banger No Inner Limits. In der Bandbeschreibung fallen als größte Einflüsse Namen wie Fates Warning, Sanctuary und frühe Savatage. Da klingeln die Ohren also schon einmal gewaltig!
Nun ist ja allgemein bekannt, dass manche Bands bzw. deren Labels/Promoter gerne ein wenig hoch greifen, wenn man Vergleiche mit anderen Combos ziehen soll, doch schon nach der ersten Rotation fällt auf, dass dieses Mal wirklich nicht zu viel versprochen wurde! Die Compilation "Of Yesteryear", die einen Querschnitt aus den beiden EPs "Balance" (1995) und "The Phoenix Is Rising" (2009) sowie dem vollständigen Album "The Planet's Pulse" (1997) bildet, fährt tatsächlich mit einer furztrockenen Produktion auf, wie man sie in erster Linie von alten Scheiben großer US-Helden kennt. Dazu zählen: Ein erdiger, lebendiger Drumsound, ein vielschichtig, eigensinnig singender und mehr als nur einmal mit markanten High-Pitched-Screams glänzender Mikrophonist, eine herausragende Gitarrenarbeit von zwei talentierten Leuten, die an so manch göttliches Fates Warning-Riff erinnert, wie sie zu Zeiten mit John Arch oder auch in ihrer "Perfect Symmetry"/"Parallels"-Phase zusammengezaubert wurden und melodisches, ausuferndes und trotzdem immer wieder in einprägsamen Harmonien endendes Songwriting.
Zwar knüpfen die Bocholter qualitativ immer noch nicht ganz an die (wirklich auch nahezu gar nicht mehr in dieser Generation erreichbaren) Klassiker alter Zeiten an, dennoch ist das Endergebnis schlussendlich schon beeindruckend! Meistens gibt's zwar eher deftigere Klänge auf die Ohren, doch beispielsweise mit "At The Sea" ist ihnen sogar eine tolle, melancholische Ballade gelungen, die zeigt, dass die Stimme von Daniel auch in cleanen Bereichen allerbestens funktioniert.
Die durchschnittliche Tracklänge von etwa vier bis sechs Minuten beweist - ganz nebenbei erwähnt - wieder einmal, dass es nicht unbedingt eine Proggie-Pflicht ist, jeden Song über 10 Minuten zu halten. Und nun schlussendlich noch 'n Fakt für alle wissbegierigen Leser: Alle Nummern wurden nochmals von Sven Bonse (arbeitete schon mit unterschiedlichsten Künstlern wie Reamonn,
Silly und Such A Surge) gemastert und gemixt, was den zehn Stücken aber offensichtlich nicht geschadet hat.
No Inner Limits stellen endlich mal im Hier und Jetzt dar, was ein Prog Metal-Fan im ursprünglichen Sinne von der Musik schon immer erwartet hat!
Ich vergebe angemessene 7,5 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Daniel Fischer (vocals)
Markus Tünte (guitar)
Tommy Hartung (guitar)
Arndt Ratering (bass)
Manfred Klein-Tank (drums)
Tracklist
01:The Journey
02:In My Dreams
03:Divine Prophecy
04:Judas In Us
05:The Voice
06:Without Warning
07:The Phoenix Is Rising
08:At The Sea
09:Mr. Everyday
10:Home
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