Auch diese Schweden aus Gothenburg machen klasse Musik!
Jake Freden und Freddy Persson gründeten die Band 1998 und bringen nun, nach verschiedenen personellen Wechseln, bereits ihr fünftes Album unter die Metal-Gemeinde. Nach ihrem Debüt "Words Of Nostradameus" im Jahre 2000, "The Prophet Of Evil" (2001), "The Third Prophecy" (2003) und "Hellbound" vor drei Jahren, gibt es heuer "Pathway" auf die Ohren.
Neben den ganzen CD-Produktionen tourten sie mit Edguy, Masterplan und HammerFall kreuz und quer durch Europa und das mit großem Erfolg.
Die älteren Alben kenne ich nicht, kann also nicht sagen, inwieweit sich Nostradameus 'entwickelt' haben. Doch "Pathway" ist eine durchgängig gelungene Scheibe. Nach zwei Jahren Produktion, vieler Unstimmigkeiten und wieder Zusammenfinden, hier das Ergebnis.
Die hat Kraft, ist reich an Ideen und vor allem musikalisch sehr klar und gut umgesetzt: Da stimmen der Gesang und der instrumentale Einsatz - alles fügt sich ineinander, wirkt kein bisschen 'zusammengeschustert'. Ein guter Griff ist der Band mit dem neuen Gitarristen Lennart Specht gelungen.
Musikalisch siedle ich die Band so bei Skid Row (ohne Gary Moore), Helloween, Accept an, es steckt von allen was in der Musik und daran läßt sich schon erkennen, in welche Richtung es läuft. Kraftvoller Gitarrenmetall, mit (hier) nicht allzu ausufernden und trotzdem schönen Soli, Melodie und richtiger 'Hackerei' an den Gitarren, ein nicht aufhören wollendes, hämmerndes Schlagzeug, Gesang zwischen Kraft und Dark ( Freddy Persson kann singen).
Meist schnell beginnende Titel, hart gespielte Riffs, immer führt/führen die Gitarre/n, das Tempo ist auch zum Refrain hin noch steigerungsfähig, unablässig hält der Gesang mit, oft von ein wenig choralem Miteinander begleitet. Gelegentlich verliert sich der eine oder andere Titel im Mittelteil in verspielten, ruhigeren Parts. Balladen feinster Sorte schreibt sich wohl jede gute Metallband auf die Flagge - auch hier gibt es zwei Stück.
Eine davon empfehle ich zum Feuerzeugleuchten: "Not Only Women Bleed". Sparsam begleitet mit Piano, der Gesang steht ganz im Vordergrund (mit Herzblut), die Gitarre bringt sich sehr vorsichtig im Hintergrund ein (sehr schön), klar und unaufdringlich harmonieren Gitarre und Piano während des Refrains (so ein Solo hätte ich mir bei Helloweens "Windmill" gewünscht) und ruckzuck sind vier Minuten um.
Doch eigentlich 'kracht' die CD ja und da fällt die Entscheidung etwas schwerer. Einige Titel, wie "No Trace Of Madness" oder "Death By My Side" gehen etwas in die Accept-Richtung, kompromisslos gespielte, laute Gitarren, die vom Schlagzeugsound 'tracktiert' werden, kurze Chöre wie bei "Fast As A Shark", ein ebenso wild trommelndes Schlagzeug, Riffs, die an "Balls To The Wall" erinnern... von allem und für jeden ist etwas dabei.
Als Einsteiger fungiert nach einem kurzen Intro "Wall Of Anger". Krachende Riffs im Vordergrund, die Leadgitarre deckt den Hintergrund gekonnt ab, schnelle Wechsel zwischen Strophe und Refrain, ansatzweise wabernde Gitarren - herrlich!
Ein feiner Abräumer ist "The Untouchables", laut, rockig, hier holen die Schweden noch mal einiges aus den Instrumenten raus, halten sich nicht an einem Stil fest, und können nur als Sieger vom Feld gehen.
Hier gibt es Gute-Laune-Musik auf die Ohren, nach all den früheren gruselig klingenden CD-Titeln wird auf "Pathway" 'freundliche' Musik gespielt, die Spaß macht und man gar nicht glauben kann, dass die Jungens so viel Stress miteinander hatten - eine ordentliche Arbeit wurde hier abgeleistet.
Line-up:
Freddy Persson (vocals)
Jake Fredén (guitar)
Lennart Specht (guitar)
Thomas Antonsson (bass)
Esko Salow (drums)
Tracklist |
01:Welcome To Living
02:Wall Of Anger
03:Until The End
04:Demon Voices
05:MDCC a.d.pt.I
06:MDCC a.d.pt.II
07:P.I.R.
08:No Trace Of Madness
09:Not Only Women Bleed
10:Death By My Side
11:The Untouchables
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