Novact / Tales From The Soul
(To Those Who Understand)
Tales Form The Soul
Mit einem 4-Song-Demo erregten die fünf Niederländer bereits so viel Aufmerksamkeit, dass sie sich 2004 für das 'Headway Festival' sowie das 'Progpower Europe Festival' qualifizieren konnten.
Novact, das sind Michiel Reessink (Keyboard), Martijn Peters (Drums), Eddy Borremans (Vocals), Jeroen van Maanen (Bass) und Wouter Wamelink (Gitarre), die sich dem Prog-Metal verschrieben haben. Als musikalische Einflüsse benennen sie Bands wie Rush, Pain Of Salvation, Vanden Plas und Dream Theater.
Mit "Tales From The Soul (To Those Who Understand)" gibt es nun das Debüt der Band: Festzustellen ist, dass man in Eddy Borremans einen Fronter hat, von dessen gesanglichem Ausdruck, seiner Emotionalität und Leidenschaft die er in die Stücke einbringt, das komplette Album lebt. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass die übrigen Mitstreiter ihr Handwerk nicht verstehen.
Weiterhin gefallen die Arrangements der Melodien, die sich zwischen Prog Rock und Prog Metal bewegen, so dass damit jede Menge Abwechslung erzielt wird. Wobei für meinen Geschmack der Pegel etwas mehr in Richtung Prog Rock ausschlägt, wenngleich auch immer wieder härtere Passagen eingebaut wurden.
Anspieltipps:
Mit "Sharply Condemned" geht es erst einmal vielversprechend zur Sache. Zupackende Gitarrenriffs sowie eine stark nach vorn treibende Rhythmussektion geben den Ton an. Harmonisch fügt sich das Keyboard mit ein.
"Eternal Life" - mit zarten Keyboardklängen beginnend, ist ein überwiegend ruhiges, zurückhaltendes Stück, welches erst gegen Ende zu einer Steigerung findet. Überhaupt bildet hier das Keyboard einen Klangteppich, in dem sich die übrigen Instrumente so nach und nach einweben und das Ganze zu einem Gesamtbild abrunden.
Wunderschön ist auch das melodische "So Help Me God". Hier kommt Eddy Borremans wandelbare Stimme voll zum tragen. Dabei zeigt er nachdrücklich, mit welcher Inbrunst er die "Geschichten aus der Seele" interpretieren und so für Gänsehaut sorgen kann.
"Rider" überzeugt mit starken Riffs und einzelnen härteren Passagen. Ab und zu dröhnen Doublebass-Drums aus den Boxen und Wouter Wamelink gibt ein paar tolle Gitarren-Soli zum Besten, die sich harmonisch einfügen.
Mit einem richtig schönen, wuchtigen Intro beginnt "Bad Religion" das auch insgesamt etwas mehr auf der härteren Schiene fährt.
Was mich dabei stört, sind die Keyboarduntermalungen, die dem Ganzen - gerade bei den Doublebass-Einlagen, dieses Raue wieder nimmt. Hier hätte man ruhig mal darauf verzichten können. Ansonsten gefällt "Bad Religion" mit seinen komplexen Songstrukturen.
Alles in allem ein grundsolides Debüt-Album, an dem sowohl der Anhänger des Prog Rock als auch des Prog Metal Gefallen finden dürfte.
Ich denke mal, dass "Tales From The Soul (To those who understand)" keine Eintagsfliege von Novact bleiben wird - genügend Potential haben sie.
Anzumerken wäre noch, dass die Produktion in Ordnung geht und man mit einer Gesamtspielzeit von über 52 Minuten mehr als anständig bedient wird. Das Cover beinhaltet sämtliche Songtexte, ist informativ und phantasievoll gestaltet.
Spielzeit: 43:26, Medium: CD, Sensory/Laserīs Edge, 2005
1: Sharply Condemned 2:Hope And Fear 3:Eternal Life 4:Path Of Daggers 5:So Help Me God 6:Flower 7:The Rider 8:Nothing Worth Fighting For 9:Promises 10:Bad Religion
Ilka Czernohorsky, 19.03.2005