Den amerikanischen, in Buffalo, NY, geborenen Musiker lernte ich 2006 musikalisch erst durch seine damalige Platte "Streets Of New York" kennen, die wohl noch immer stärkste Platte des Künstlers.
Doch bereits zuvor war er recht aktiv, erschien doch das erste, gleichnamige, eindrucksvolle Soloalbum, im Jahre 1980 und bot direkt gespielten, einfachen und eingängigen Rock.
Darauf baute "Streets Of New York" auf, aber der noch immer raue Sound wirkte harmonischer und die Kompositionen waren besser geworden, wunderbar, diese Beschreibung einer Großstadt.
Und nun die neue Platte, erneut eine Fülle melodischer Hooklines, die das Werk durchziehen und eine starke Nähe zur Musik bringen.
Die Platte eröffnet sich als Hommage an handgemachte amerikanische Musik, inklusive Spuren von Blues und Rock'n'Roll, Punk sowie Rockabilly. Unbeschwert und erfrischend aufspielend, scheint Nile Trauriges, Lustiges, Alltägliches zu skizzieren.
Die Musik wirkt inspiriert und leidenschaftlich, mitunter mit der gewissen 'Hektik', wie man sie von Bruce Springsteen kennt, aber auch ein wenig von John Mellencamp taucht auf. Im grundsätzlich treibenden "Life On Bleecker Street" gibt es mittendrin eine ganz kurze Unterbrechung mit einem Streicherarrangement, bevor es wieder losfetzt. Das hat Spuren britischen Punks der Siebziger.
Der Titelsong geht eindeutig in nur eine Richtung, das ist Bob Dylan in seiner Phase mit Platten wie "Blood On The Tracks". Dieses Lied ist mein erklärter Favorit der CD.
Neben gitarrenlastigen Nummern spielt sich gelegentlich auch das Piano ein wenig nach vorn, zum Beispiel bei "If I Ever See The Light", aber letztlich bleibt es eine Gitarrenplatte.
Auch die akustische Variante dieses Instruments kommt zum Tragen, etwa bei der schönen Ballade "She's Got My Heart", auch ein toller und harmonischer, schöner Song. In Richtung Punk amerikanischer Spielart zielt "People Who Died", Pop Rock regiert ein wenig auf "Holy War", das wäre durchaus als Single denkbar.
Und bei "Say Hey" bekommen wir Rockabilly geboten, ganz zielsicher zieht der Song seine Kreise mit swingendem Sound.
Letztlich halte ich diese Produktion für sehr gelungen, man spürt die Leidenschaft der Musiker. Wenn man mitmacht, springt diese dann auch noch über und beschert kurzweiliges und mitreißendes Hörvergnügen.
Dieses Album schiebt sich bei mir somit auf Platz Zwei hinter "Streets Of New York".
Immer mehr Künstler gehen dazu über, ihre Platten im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne vor Veröffentlichung zu finanzieren. Willie hat offensichtlich noch eine breite Fanbasis, doch für einen Erfolg in der ersten Reihe hat es leider bisher nicht gereicht, vielleicht bringt ihn die neue Veröffentlichung wieder ein Stückchen weiter, verdient hat er es allemal.
Line-up:
Willie Nile (guitar, piano)
Matt Hogan (guitar)
Johnny Pisano (bass)
Alex Alexander (drums)
Stewart Smith (guitar)
James Maddock
Leslie Mendelsohn
Tracklist |
01:This Is Our Time (2:45)
02:Life On Bleecker Street (3:23)
03:American Ride (4:51)
04:If I Ever See The Light (3:06)
05:She's Got My Heart (3:08)
06:God Laughs (3:12)
07:People Who Died (3:50)
08:Holy War (4:01)
09:Say Hey (2.54)
10:Sunrise In New York City (2:49)
11:The Crossing (3:11)
12:There's No Place Like Home (3:23)
|
|
Externe Links:
|