Die am 18. November 1982 in Massachusetts geborene
Aoife O'Donovan kann auf eine Zusammenarbeit mit den Bands
The Wayfaring Strangers,
Crooked Still und
Sometymes Why zurückblicken. Mit "Fossils" erfüllte sie sich den lange gehegten Traum einer Soloplatte.
Eigentlich rückte die Musikerin dadurch etwas näher ins Rampenlicht, dass
Alison Krauss den Song "Lay My Burden Down" vor zwei Jahren auf einem ihrer Alben verwendete. Mit genau diesem Titel startet dann auch diese Platte. Diese Art von fließender Leichtigkeit, die hier ausgestrahlt wird, erinnert mich bezüglich der Atmosphäre stark an "The Ballad Of Easy Rider" der
Byrds - sehr gut arrangiert mit den Strings, der Pedal Steel und der zarten Stimme. Vielleicht ist dies dann auch einer jener Punkte, die ich bemängeln kann, denn oft fehlt es stimmlich am Zupacken. Was zunächst noch angenehm erscheint, versetzt mich im Verlauf der Platte in eine zu sehr gleichförmige Stimmung. Egal, ob das Arrangement leicht und zart ist oder kräftig zupackend, die Musikerin geht diesem nicht nach, sondern verbleibt in ihrem sehr zurückhaltenden Ausdruck. So kann durchaus der Eindruck des Dahinplätscherns entstehen, wenn da nicht die übrige Umsetzung durch die Mitstreiter wäre.
Dieses zeigt sich besonders dann, wenn sich die Arrangements durch ihre Raffinesse auszeichnen. Nun, als Songwriterin kann ich der Dame nur mein Lob aussprechen. So bewegt sich die Musik im Umfeld zwischen Folk und Singer/Songwriter, ab und zu mit einigen Pop-Elementen angereichert, und natürlich jener Musik, mit der sich
Crooked Still auszeichnete: Spuren von Bluegrass also. Gelegentliche Parallelen zu Kolleginnen wie
Joni Mitchell oder
Shawn Colvin sind nicht von der Hand zu weisen, doch letztlich besticht die Musik durch ihre Eigenständigkeit.
Vor Erscheinen dieses Longplayers ist "Red & White & Blue & Gold" als Single veröffentlicht worden. Das Lied halte ich durchaus als Appetithäppchen geeignet - dieser schleppende Rhythmus mit Einsatz von E-Piano, leicht angezerrter Gitarre und Pedal Steel ist sehr ansprechend. Aber auch solche Feinheiten im Arrangement wie die flirrenden Geigen bei "Glowing Heart" können betören.
Einordnen sollte man diese Musik in die Sparte 'Americana' und hiermit ist dieses Genre um eine hochwertige Variante ergänzt worden.