Der Untertitel der Platte lautet: »A Compelling Compendium Of Broken Hearts & Faded Memories«. Im spärlichen Booklet führt der Künstler aus: »Just As No Man Is An Island, No Solo Album Is Ever A Truly Solo Affair«. So bedankt er sich nachfolgend bei einigen Persönlichkeiten, die ihm dieses Album ermöglichten.
Wir haben es also mit einem Soloalbum zu tun, 'just the man and his guitar'! (manchmal sind es auch zwei). Nein, auf "Funky In The Bunkhouse" gibt es Hilfe von einem Schlagzeuger.
Es war nicht einfach, überhaupt etwas über diesen Künstler herauszubekommen. So kann ich berichten, dass Parker in Calumet City, Illinois, unter dem Einfluss britischer 'Invasions-Bands' und den Top 40 im Radio aufwuchs.
Mit 14 spielte er Bass in einer Popband, und zahlreiche 60's Bands haben angeblich ihre Spuren hinterlassen, britische wie die Beatles oder die Kinks, als auch amerikanische wie die Byrds.
Im Alter von 18 begann er, nach dem Wechsel zur Gitarre, Songs zu schreiben. Nach der Highschool kam der Umzug nach Texas und von einem einschneidenden Erlebnis ist zu lesen, nämlich der Kontakt zu dem Album "Grievous Angel" von Gram Parsons.
Vierzehn Alben soll er veröffentlicht haben, dieses ist das erste, das ich kennen lerne. Dabei gab es nach dieser noch zwei weitere Veröffentlichungen, die ich nun gerne kennen lernen möchte: "Sounds Like Mono" (2009) und "Songs For No One" (2010).
Mit »Texas Tales, Volume One is brought to you by Gripweed Union« wird die Platte eingangs vorgestellt, bevor Parker dann mit zupfendem Gitarrenspiel und sehr rauer Stimme in bester Folktradition loslegen kann. So wechselt sich das Fingerpicking mit reinen Rhythmuselementen auf der Gitarre ab und die Stücke klingen alle relativ gleich, sind also weitestgehend in einer ähnlichen Stimmung vorgetragen. Aber keinesfalls langweilig ist das, denn man ist dann doch geneigt, sich auf die Texte zu konzentrieren, die leider nicht beigefügt sind.
Die Themen ergeben sich grundsätzlich ja schon aus den Namen der einzelnen Titel. Viele der Stücke erinnern ganz stark an das, was Roger McGuinn
vor einigen Jahren mit seinem 'Folk Den-Projekt' anstieß. So hat "When You Coming Home, Red Ryder" eine starke Ausstrahlung Richtung Byrds (man vergleiche schließlich die beiden 'y'!). Das ist dann auch der mir liebste Titel!
Das Betörende ist hier das spezielle Markenzeichen, nämlich diese ausdrucksstarke Stimme, die überzeugend und passioniert von Dingen singt, die glaubhaft vorgetragen werden; man hat jedenfalls den Eindruck, als sei alles autobiografisch. Wer weiß?
Stark auch "Nothin' But Fine", wo neben der rhythmusgebenden Gitarre eine weitere 'slidet' und insgesamt ein leichtes Feeling entfacht, das mich irgendwie an die Rolling Stones denken lässt. Das ist eine der lebhafteren Nummern, mehr davon hätten dem Gesamtbild sicher gut getan. So ist dann eigentlich auch der letzte Track der Renner, wenn sich neben der trocken rockenden E-Gitarre Mundharmonika und Schlagzeug ein Stelldichein geben.
Das scheppert so herrlich, das hat so viel 'downhome feeling', das ist so packend in seiner absoluten Schlichtheit, davon bitte eine ganze Platte, lieber Bill! Bitte!
Schade, denn nun sieht man die akustischen, ruhigen Titel wieder etwas mit anderen Augen, darum - nächster Durchlauf!
Und hier zeigt sich dann, dass die Songs ebenfalls in dieser 'abgemagerten' Umgebung ihren Reiz entfalten können, gleich der erste, "Down In Egypt Land" brilliert gerade in seiner Einfachheit mit subtilen Feinheiten, die sich erst nach mehrmaligem Hören auf angenehme Weise einbohren. Das ist sehr gute und harmonische Musik, wie 'von Freund zu Freund' vorgetragen.
Line-up:
Bill Parker (vocals, guitars, harmonica)
Young John Horvath (drums - #13)
Tracklist |
01:Gripweed Union (Introduction)
02:Down In Egypt Land
03:That Dress Suits You Fine
04:I Thought I Heard You Call My Name
05:Another Drink
06:When You Coming Home, Red Ryder?
07:Bonafide
08:Lewisville,Texas 1983
09:I May Not Be An Angel
10:Livin' Small Lovin' Large
11:Nothin' But Fine
12:Kitchen Light
13:Funky In The Bunkhouse
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