Spielzeit: 27:28 Medium: CD Label: Eigenproduktion, 2013 Stil: Singer/Songwriter, Americana Review vom 06.09.2013 Wolfgang Giese

Die einleitenden Worte zu Dana Pomfret überlasse ich David Crosby: »Dana Pomfret is one of the best new singer-songwriters in America« und Graham Nash: »Dana's music opens an incredible window on the world of personal relationships, crafted from a very perceptive writer's point of view. Every man should listen & thereby learn, every woman should pick up a guitar and rock out.«

Im ersten Titel setzt die E-Gitarre mit einem kurzen Solo Akzente und bricht in die beschaulich-nachdenklich wirkende Atmosphäre ein. Sehr groovy und leicht funky schlendert es ein wenig in Richtung Little Feat. Mit einem Hauch von Country und Folk, aber auch geschmeidig jazzmäßig in der Stimmung, dabei im Gesang und Arrangement etwas an die Musik von David Crosby erinnernd, aber auch Joni Mitchell schimmert durch, wenn der zweite Song in einem dezent angedeuteten Reggae-Rhythmus swingt.

Im Singer/Songwriter-Idiom ist die Musik meistens angesiedelt. Von der Stimmung her schleichen sich immer wieder Assoziationen ein, wie etwa gelegentlich zu Neil Young. Allen Titel ist dieser sehr interessant und gekonnt miteinander verzahnte und ineinander verschachtelte Gesang inklusive der Lead- und Backgroundvocals gemein - für mich ein Plus der Musik!

So erstreckt sich die modulationsfähige Stimme mit einem gelegentlichen Hauch von Blues, dabei stets elegant, über die ganze Spielzeit, nur ab und zu schleicht sich der Gesang leicht ermüdend dahin und ich wünschte mir etwas mehr Pfeffer! Immer wieder fällt mir eine Orientierung hin zu Joni Mitchell auf und hinsichtlich der instrumentalen Arrangements sind es die gelegentlich kurzen Soloeinsätze diverser Instrumente, allen voran die Gitarren, sei es Slide oder Lap Steel, die das Salz in der Suppe darstellen. Bei "Chalk" ist es dann der Einsatz des Saxofons, das eine willkommene zusätzliche Abwechslung bietet und die Vielseitigkeit der Musik dieser feinen Platte unterstreicht.

Dana Pomfret stammt übrigens aus New York City und lebt in New England. Für diese, ihre wohl fünfte Platte, hat sie sich viel Zeit gelassen. Die Musik soll innerhalb eines Zeitraumes von fast sechs Jahren entstanden sein. Nun, das Warten hat sich insofern gelohnt, als uns doch eine anspruchsvolle Mischung aus Folk, Singer/Songwriter erwartet, mit einem kleinen Hauch Jazz und Soul sowie etwas Pop dabei. Geholfen hat dabei unter anderem einer der ganz wichtigen Musiker der amerikanischen Westcoast-Szene: Danny Kortchmar - ein Musiker, der schon sehr lange im Geschäft ist und stets Akzente zu setzen wusste.

Line-up:
Dana Pomfret (lead & backing vocals, loops - #1,4,6, percussion - 2,3,7, kalimba - #1, mandolin - #2)
Danny Kortchmar (electric guitars & drum loops - #1-3,6,7, tremolo & baritone guitars, ebow - #4, strumstick, acoustic guitar - #5)
Francois Moutin (upright bass - #1-7, loop - #4, bowed bass - #5, electric guitar - #7)
Stefani Langol (keys - #2-4,6-8, harmony vocals - #2)
Tim McDonald (acoustic guitars - #1,3-7, electric guitar - #2)
Jon Peckman (drums, percussion, djembe - #1-7)
Steve Postell (acoustic guitar - #2)
Jeff Pevar (electric, lap steel, slide guitars - #1, electric guitar - #4, resophonic guitar - #6)
Jerry Martinez (electric guitar - #2, harmony vocals - #4,7)
Chip Fenney (baritone & soprano saxes - #7)
Jen Lowe (cajon - #6)