Den am 23. Mai 1972 in Cornwall geborenen Gitarristen, Songwriter, Sound-Engineer und Produzenten
David Mark Pearce werden nicht allzu viele kennen, ist die am 26. Juni 2011 erscheinende Scheibe “Strange Ang3ls“ (kein Schreibfehler, soll “Strange Angels“ heißen) doch sein beachtenswertes Debüt. Allerdings dürften Namen der Mitmusiker wie
Göran Edman(Ex-
Yngwie Malmsteen,
John Norum,
Talisman) und
John Payne (
Asia)
nicht wenigen
RockTimes-Lesern bekannt vorkommen. Und auch der mitwirkende Gastkeyboarder
Oliver Wakeman, Sohn des Ex-Tastenwizards von
Yes (
Rick Wakeman), dessen Arbeitsplatz der Junior von 2009 bis 2011 übernahm, dürfte den Rockfans nicht ganz unbekannt sein.
Nun, wenn ein Gitarrist ein Soloalbum veröffentlicht, kommt dabei oftmals nicht viel mehr als selbstverliebtes 'Griffbrettgegniedel' heraus. Im Fall von
Pearce ist die Sache aber anders gelagert: Das Debüt erscheint als homogenes Bandprojekt, alle Songs besitzen einen gewissen 80er-Jahre-Touch, der Gitarrensound erinnert mehr als einmal an den von mir früher sehr geschätzten kanadischen Gitarristen
Aldo Nova, der übrigens seit 1997 keine neue Scheibe mehr veröffentlicht hat und seither nur noch als Songschreiber und Produzent unter anderem von
Celine Dion in Erscheinung tritt. Und wenn
John Payne singt, denkt man natürlich unweigerlich an die 80er-Supergroup
Asia. Und
David Mark Pearce versteht es immer, seine Gitarre songdienlich einzusetzen. Nebenbei bemerkt hat
Pearce bereits mit
Arjen Lucassens Stream Of Passion zusammen einige Sachen aufgenommen und gemeinsam mit
Steve Howe und
Lucassen an
Oliver und
Lisa Wakemans Hochzeit gespielt.
Die Keyboards werden, trotz gleich zweier Tastendrücker, sparsam und gezielt atmosphärisch eingesetzt, die Gitarre ist natürlich das dominierende Instrument. Highlight der CD ist für mich ganz klar das einzige und fast siebenminütige
Aldo Nova-mäßige Instrumental "Every Time It Rains" - Gänsehaut ist hier für Gitarrenfans garantiert.
AOR (Adult-Oriented-Rock), poppiger Hardrock oder in welche Schublade man diese Scheibe auch immer stecken mag, ist Musik für Neueinsteiger ebenso wie für Nostalgiker, die keinem weh tut, aber sicher auch nicht der ganz große Abräumer wird. Musik zum Nebenbeihören, zum Autofahren oder doch einfach nur, um die seligen Achtziger wieder aufleben zu lassen. Entscheidet selbst!