Harry Payuta wird vermutlich nicht vielen aus dem weitreichendem Rock-Hörerkreis bekannt sein. Fans von Chris Karrer ( Amon Düül II) oder Volker Kahrs ( Grobschnitt, Taras Bul'Ba) könnte er jedoch durch Projekte mit selbigen bekannt sein.
Payuta ist Multiinstrumentalist und hat nach Eigenangabe das Ziel, »kompromisslos seine ganz eigene Spieltechnik für die Sitar zu entwickeln« (Zitat: Promoschreiben von Shack Media). Das hier vorliegende Album ist bereits das zehnte in Payutas Karriere. Zum ersten Mal gibt es hier auch 'sitarfreie' Titel zu hören. Payuta möchte dabei musikalisch möglichst weit weg vom Ursprung der Sitar gehen. Weg vom indischen Sound, hin zur westlich geprägten Musik.
"Cry For The Moon" bildet den Auftakt und klingt anfangs doch noch ein wenig nach indischer Musik. Durch den rockigen Rhythmus und die solierende E-Gitarre geht es aber deutlich in Richtung klassischer Rockmusik. "Tracker" wartet mit einer Bassfigur auf, die nicht wirklich als gradlinig bezeichnet werden kann. Allein dadurch ist eine Abkehr vom Mainstream-Rock zu erkennen. Zudem ist es eher untypisch, wenn bluesige Gitarrensoli auf der Sitar gespielt werden.
Bis auf die Titel 4, 5, 7, 11, 12 und 16 ist alles instrumental gehalten. Benannt wird der Stil als 'Worldbeat-Rock'. Dies ist gar nicht so weit hergeholt. "Corrida" hat - vor allem gegen Ende - besonders viel an Gitarrenimprovisation zu bieten. "Moonstruck" wirkt als erster Titel mit Vocals alleine durch den Gesang etwas gewöhnlicher. Die sonst auch schon dauerpräsenten Sitar-Einlagen geben dem Song jedoch wieder eine eigene Note.
Eine starke Prise Country-/Western Rock hat das Folgestück "At Your Side" abbekommen. Dies passt auch zu Payutas Haltung auf dem Cover, inklusive Cowboyhut. Das Stück hat eine eingängige Melodie und ist deswegen durchaus massentauglich. Der Titel wäre mal eine gute Abwechslung in den Charts.
"Keys Of Peace" klingt wie eine instrumentale, romantisch angehauchte Ballade. "Clipjoint" hat wieder einen Bass, der sich zeitweise zu Recht in den Vordergrund groovt. Lockerheit und Atmosphäre strahlt "Blue Shadow" aus. "Take You Home" ist wieder eine eingängige Gesangsnummer und mit 2:57 das kürzeste Stück der Platte. Das ebenfalls kurze "Reptile" ist die einzige Fremdkomposition auf der Platte. Sonst hat Harry Payuta alles selbst geschrieben. Ein gewisser Tom Redecker zeichnet für "Reptile" verantwortlich.
"Out Of India" beginnt mit schwebenden Sitar- und Gitarrenklängen, und erinnert etwas an "Shine On You Crazy Diamond" ( Pink Floyd). Erst nach einer Minute setzt Percussion ein. Das Stück geht aber nicht über gemäßigtes Tempo hinaus. Gegen Ende wird der Percussion-Rhythmus wieder durch reine, sanfte Klänge verdrängt. Das abschließende Stück "Final Stroke" ist das längste und abwechslungsreichste. Es gibt Rhythmuswechsel, hektischere Teile, aber auch Ruhepole.
In rhythmischer und teilweise auch melodischer Hinsicht ist das hier Präsentierte nicht gerade Allerweltsgedudel. Die Stimmung ist weder sonderlich fröhlich, noch sehr melancholisch, sondern eher etwas dazwischen, aber meist doch entspannt. Ich hätte mir noch mehr Abwechslung in soundtechnischer Hinsicht gewünscht. Wenn ich eine Empfehlung an Herrn Payuta aussprechen sollte, dann würde ich raten, vielleicht noch ein weiteres Instrument hinzuzufügen. Sei es irgendein Blasinstrument oder Klavier. Denn auf Dauer erscheint mir das Ganze doch etwas zu monoton. Das Experiment 'Sitar goes Rock' kann jedoch ohne weiteres als gelungen bezeichnet werden.
Line-up:
Harry Payuta (sitar, guitar, bass, drums, vocals, keyboards, percussion)
Joel Barraza (guitar, acoustic guitar)
Nob Wesch (guitar)
Marcial Amaya (bass solo)
Gruego Garcia (bass drums)
Felipe Gallegos (drums)
Tracklist |
01:Cry For The Moon (3:18)
02:Tracker (4:08)
03:Corrida (5:10)
04:Moonstruck (4:00)
05:At Your Side (3:28)
06:Redlight Violater (3:44)
07:Bleeding Stardust (4:17)
08:Keys Of Peace (5:20)
09:Clipjoint (4:10)
10:Seesaw (3:13)
11:Take You Home (2:57)
12:Reptile (3:18)
13:Out Of India (4:33)
14:Sacar A Bailar (4:01)
15:Blue Shadow (3:24)
16:Struggle On The Track (3:59)
17:Final Stroke (9:00)
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