Obskuria / Discovery Of Obskuria
Discovery Of Obskuria Spielzeit: 79:33
Medium: CD
Label: World In Sound, 2007
Stil: Prog-/Stoner Rock


Review vom 21.03.2008


Dion Kass
Was kommt dabei heraus, wenn man peruanische, deutsche und amerikanische Musiker in ein Studio einsperrt? Man kann ja sicher vieles erwarten, aber nicht das, was das Projekt Obskuria mit seiner Scheibe "Discovery Of Obskuria" raus haut. Die Band schafft hier einen irren Mix aus typischem 70er Hammond Orgel-Rock, Stoner Rock, gespickt mit dezenten Metal- und Punk-Anleihen, verbunden mit einem Space Rock-Opera-würdigen, epischen Konzept. Und das klingt sogar ziemlich zeitlos, will sagen, nicht so altbacken wie man es erwarten könnte.
Im Mittelpunkt stehen vier Cover-Versionen um die die Geschichte der Vernichtung der Erde quasi herum arrangiert wurde. Alle vier Stücke wurden dabei konsequent umgeschrieben, so dass sie in den Kontext der Scheibe passen. So wird aus "For Whom The Bell Tolls" von Metallica ein ausgedehntes, sehr sludgiges Stück mit fetten Hammond Orgel-Melodien, die stark im Vordergrund stehen.
"Come Together" von den Beatles hingegen hört sich sehr abwesend an und besteht vordergründig fast nur noch aus einem einzigen Gitarrensolo.
"Die Die My Darling" von den Misfits ist sehr nahe ans Original angelegt, also dementsprechend punkig.
Die einzige eher unbekanntere Cover-Version ist von Dayglow Abortions. Ihr Stück, "I Am My Own God", fungiert hierbei als Opener für die Platte und bereitet perfekt auf das vor, was noch folgt!
Weitere Songs hervorzuheben erübrigt sich, dafür klingt alles zu sehr aus einem Guss. Das hat seine Vor- und Nachteile. Wenn man sich knapp 80 Minuten Zeit und Ruhe für dieses Album nimmt, dann erwartet einen ein grandioses Hörerlebnis: Will man aber nur mal so zwischendurch ein wenig Musik hören, ist man mit dieser Platte eher schlecht beraten, ja quasi überfordert.
Ein weiterer Grund dafür ist aber auch das ausgearbeitete Konzept. Ohne ein wenig Konzentration oder Ruhe kann man dem musikalischen Verlauf schwer folgen, obwohl dieser fein säuberlich ausgearbeitet wurde. Auch textlich nimmt man sich sehr ernst, wovon die extra eingerichtete Petition zeugt, welche versucht den als PSRB1620-26C benannten Planeten in Obskuria umzutaufen (siehe Bandhomepage, die zusätzlich unter PSRB1620-26C erreichbar ist).
Freuen kann man sich auf die raren Live Auftritte von Obskuria (bis jetzt ist nur ein Gig auf dem Herzberg Festival 08 angekündigt) und deren bereits avisierte zweite CD.
Fazit: Eine echter Geheimtipp mit Langzeitwirkung für musikalisch Aufgeschlossene.
Line-up:
Tom Brehm (guitar)
Miguel Angel Burga (guitar,vocals)
Winnie Rimbach-Sator (keyboards)
Enrique De Vinatea (drums)
Carlos Vidal (bass)
Xtian Abugattas (3D Sound-Effects)
Mathias Schäuble (guitar,vocals)
Kristin Shey (vocals)
Peter Thomas(?)
Tracklist
01:I Am My Own God
02:For Whom The Bell Tolls
03:I See
04:Come Together
05:Breakfast Suite
06:Forbidden Look
07:Essence Of Its Own
08:Turn Your Face
09:Discovery Of Obskuria
10:Die Die My Darling
11:The World Is Gone
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