The October / Push Me Off The Side Of The Earth &
Bye Bye Beautiful
Push Me Off The Side Of The Earth & Bye Bye Beautiful Spielzeit:
42:46 (Push Me Off ...)
52:15 (Bye Bye Beautiful)
Medium: CD
Label: b factory music, 2007
Stil: Brit Rock/Pop

Review vom 28.01.2007


Tom Machoy
Im Debütalbum "Push Me Off The Side Of The Earth" noch als Duo, werden im 2007'er Werk "Bye Bye Beautiful", Sänger, Gitarrist und Keyboarder Dustin Burnett sowie Schlagzeuger Aaron Spraggs, der ebenfalls Gesangsparts übernimmt, nun von Ryan Cain (Gitarre/Gesang) und Michael Loyd (Bass/Gesang) unterstützt und verstärkt. Beide Alben erscheinen übrigens gleichzeitig in Deutschland.
Die Band aus Kentucky hat sich von Musik der 80er Jahre inspirieren lassen, ohne diese 1:1 zu kopieren.
Im Debüt "Push Me..." schlägt sich noch die New Wave-Bewegung dieser Zeit nieder, doch die personelle Verstärkung beim zweiten Album bringt etwas mehr den eigenen Stil der Band hervor, die Songs sind rockiger.
Ca. 100 Auftritte im vergangenen Jahr machten The October in den USA bekannt. Diese Live-Erfahrungen fließen natürlich in die musikalische Arbeit mit ein.
Was die Amis hier spielen, ist reiner Brit Rock, der gelegentlich schon mal zum Brit Pop wird, beeinflusst von solchen Bands wie Oasis (an die ich eher vom Gesang her erinnert werde), Coldplay oder The Flog Of Seagulls. Aber auch Cure oder The Up Escalator sind stilistisch in ihren Stücken zu finden.
Es ist sehr eingängige Musik, geprägt von der vokalistischen Leistung Dustin Burnetts und der ausgefeilten, abwechslungsreichen Gitarrenarbeit Ryan Cains ("Bye Bye Beautiful"); größtenteils radiotaugliche Melodien und Rhythmen und genau das ist das Manko der CDs: Oftmals klingen die Titel irgendwie gleich, das heißt, sie ähneln sich sehr in ihrer Art, und ich habe beim Hören das Gefühl, alles schon mal irgendwann, irgendwo gehört zu haben.
Trotzdem ist es Musik, die zu gefallen weiß. Dabei brillieren immer wieder klares, fließendes Gitarrenspiel und abwechslungsreicher Gesang - eine Form von handwerklichem Können und Perfektion, wobei man den vier Musikern die Lust und Freude am Spielen deutlich anmerken kann.
Meine Anspieltipps vom Debüt-Album sind zum Beispiel "The Strangest Thing" und "The Last Week Of Summer", beide mit feiner Gitarrenarbeit, oder auch der Titelsong. Rockiger ist "Girlfriend" und "Broken Record". In "Wrong" erinnert der Gitarrensound stark an The Cure, in "Anthem For A TV Nation (V 12.6)" faszinieren die feinen Bass- und Gitarrenklänge. Mit viel Hall und sehr ruhig wird "Ghosts & Echoes" gespielt, nur leider ist der Song viel zu kurz - schade, denn er ist wirklich schön.
Betrachte ich beide CDs zusammen, ist ein gesunder Trend und eine sehr feine Weiterentwicklung zu erkennen. Das Gitarrenspiel auf "Bye Bye Beautiful" ist teilweise rockiger und härter als auf dem Debütalbum. Die meisten Titel beginnen mit Geräuschen, was witzig und interessant ist.
Zum Antesten empfehle ich hier mal das im gesanglichen und instrumentalen Bereich sehr abwechslungsreiche "Kings And Queens", die ebenfalls toll arrangierten "Sending Echoes" und "Down", sowie das von Gitarre und Bass getragene "Gravity".
"Birth" und der mit mehr als sechseinhalb Minuten längste Song beider CDs, "Holy Ghost", sind schöne, ruhige Titel.
Wenn The October bei zukünftigen Alben musikalisch und qualitätsmäßig diesen Weg konsequent weitergehen, wird es sicher noch sehr gute Sachen von ihnen zu Hören geben.
Tracklist
Push Me Off The Side Of The Earth
01:The Strangest Thing
02:Far Away
03:The Last Week Of Summer
04:Push Me Off The Side Of The Earth
05:Girlfriend
06:The Fool
07:Broken Record
08:Wrong
09:Leaving Day
10:Anthem For A TV Nation (V12.6)
11:Ghosts And Echoes
Bye Bye Beautiful
01:Through The Waves And Stars
02:Kings And Queens
03:Sending Echoes
04:Complex Liner
05:Bedroom Girls
06:Eyes Closed
07:Down
08:Gravity
09:M.I.A.(I Will Find You)
10:Birth
11:On Fire
12:Holy Ghost
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