Omar & The Howlers / Muddy Springs Road
Muddy Springs Road
Zu den Urgesteinen zählt auch sie mittlerweile, die in Texas ansässige Formation Omar & The Howlers. Gegründet wurde sie vor über 20 Jahren von Gitarrist und Bandleader Omar Dykes. Verschrieben hat sie sich dem Bluesrock, Rock´n Roll und Boogie.
Texas - eine der Hochburgen, wenn es um diese Art von Mucke geht. In dem Zusammenhang fallen zwangsläufig Namen wie der des Ausnahmegitarristen Stevie Ray Vaughan, oder eben ZZ-Top, eine Band, die durch ihren Rockplast-Auftritt Anfang der Achtziger des vorigen Jahrhunderts nicht unwesentlich zum Vormarsch dieses Genres bei uns beitrug und an deren Vorgaben der Begriff Texas Rock oft gerne "festgemacht" wird.
Aber kommen wir zurück auf Omar Dykes mit seinen Howlers. Im Alter von 13 Jahren bereits jammte der in McComb / Mississippi aufgewachsene Dykes - inspiriert durch Leute wie Jimmy Reed und Howlin´ Wolf - in den hiesigen Clubs der "schwarzen Musik".
Seit der Gründung der Howlers sammelte die Band über die Jahre hinweg mächtig Live-Erfahrungen - bei Insidern gilt sie als Geheimtipp - und brachte insgesamt zehn Scheiben auf den Markt.
Das mir nun vorliegende Album "Muddy Springs Road" ist ein Re-Release, welches erstmals 1995 erschienen ist. Eingespielt wurde es neben Omar Dykes (Vocals, Guitar) von Gary Primich (Harmonica), Nick Connolly (Piano, Organ), Gerry "Phareaux" Felton (Bass), George Rains (Drums), Bradley Kopp (Acoustic Guitar) und Mark Hallman (Percussion).
Das Booklet der CD enthält neben dem allgemein Üblichen auch die Songtexte der einzelnen Tracks.
Und die Musik kann sich sehen lassen. Vertreten ist auf der Scheibe in der gängigen Bandbreite des Rock, Rock´n Roll und Bluesrock so ziemlich alles, angefangen von dem sehr gefälligen und langsam-verhaltenen "Black Bottom" mit souligen Einflüssen über einfühlsame Bluesstücke wie "Life Without You" oder "Everywhere I Go" (bei dem ein paar Mississippi-Anleihen durchschimmern) bis hin zu "Midnight Ramblin´ Man", einem gut groovenden und kernigen Boogie-Rock in ZZ-Top´s "La Grange"-Manier.
Die Rhythmus Section mit George Rains an den Drums und Gerry Felton am Bass ist bestens aufeinander eingespielt, arbeitet sauber und akzentuiert.
Die Songs sind sehr solide gemacht, darüber hinaus haben sie auch - und das ist eben der Knackpunkt bei der Sache - das "gewisse Etwas", was sie klar von der breiten Masse abhebt.
Gut gebrachte Harp-Einlagen, oft zur rhythmischen Unterstützung mit eingesetzt, bringen an den passenden Stellen neben Dykes stets eingängigen und wohldosierten Gitarrensolis zusätzliche Farbe ins Spiel.
Auch Dykes Stimme gefällt mir ausgezeichnet, es ist angenehmer Gesang mit stellenweise leicht rauchigem Einschlag, wie geschaffen für seine Musik.
Stücke wie "Life Is Just A Circle" oder "Exactly What I Thought She´d Do" lassen bei mir Erinnerungen an die Creedence Clearwater Revival - Zeiten der Siebziger wieder aufleben, wobei auch diese Stücke locker und voller Spielfreude an den Mann kommen.
Fazit:
Ein vielseitiges und rundum gelungenes Album, sauber abgemischt und produziert, mit unkomplizierter und dabei dennoch immer frisch wirkender und kurzweiliger Musik, bei der das Zuhören richtig Spaß macht.
Reinhören!


Spielzeit: 41:20, Medium: CD, Ruf Records, 2005
1:Muddy Springs Road 2:Black Bottom 3:Midnight Ramblin´ Man 4:Hoo Doo Ball 5:Life Is Just A Circle 6:Life Without You 7:Exactly What I Thought She´d Do 8:Everywhere I Go 9:Get Hip 10:Hurry Hurry 11:Dangerous Man
Peter Rodenbüsch, 08.04.2005