Omen / Eternal Black Dawn
Eternal Black Dawn
Bevor ich auf das eigentliche Thema, das neue Album von Omen "Eternal Black Dawn", zu sprechen komme, sei mir ein kurzer Rückblick in die 80er gestattet.
Damals schoss eine Band namens Omen mit Alben wie "Battle Cry", "Warning Of Danger" und "The Curse" an die Spitze des amerikanischen Metalundergrounds.
Mit dem Ausstieg des Shouters J.D. Kimball folgte ein dunkles Kapitel der Band.
Neuer Frontmann wurde ein gewisser Coburn Pharr, der später bei Annihilator einstieg. Mit Paul O'Neill an den Reglern warf Omen 1988 noch das Album "Escape To Nowhere" auf den Markt, konnte jedoch nicht mehr an frühere Glanztaten anknüpfen.
1997 servierte die neue Band um Kenny Powell, der bei Omen auch in der Vergangenheit schon das Sagen hatte, den Fans "Reopening The Gates". Das Teil, mies produziert und ohne Highlights, hinterließ einen mehr als faden Beigeschmack.
"Eternal Black Dawn" soll nun all das vergessen machen und da anknüpfen, wo man im Grunde genommen vor über 15 Jahren mit "The Curse" aufgehört hatte.
Zunächst konnte mit Kevin Goocher ein altgedienter Haudegen aus der Metalszene verpflichtet werden, der seinen neuen Job mehr als ordentlich erledigt. Die Band wird mit Dick Murray an den Drums und Andy Haas am Bass komplettiert. Beide hatten sich bereits 1996 ihre Sporen bei Omen verdient.
Aber nun wird es Zeit, sich endlich dem eigentlichen Grund meiner "Pinseleien" zuzuwenden: dem Review des neuen Omen-Albums.
Nach 6 Jahren Wartezeit dürfte die Nachricht einer neuen Scheibe der Band echten Fans wahre Freudentränen in die Augen getrieben haben. Nun - ob sich die Erwartungen der Metalljünger auch tatsächlich erfüllen, wir werden sehen.
Klar, die "alten" Anhänger werden zunächst einmal Probleme mit der Akzeptanz des neuen Sängers haben. Schon allein deshalb verbietet sich ein Vergleich mit den früheren Scheiben. Dabei fällt es mir schwer, Tracks besonders hervorzuheben und es erscheint mir sinnvoller, das "Werk" in seiner Gesamtheit zu beurteilen.
Mit einem Wahnsinnsriff beginnt der Opener "1000 Year Reign" und geht sofort in einen brachialen Rhythmus über, dazu tolle, mehrstimmige Gesangslinien, die sich wie ein roter Faden durch das Album ziehen. Auch der Titelsong sowie "Burning Times" warten mit vergleichbarer Härte und ähnlichen Hooks auf. Ich bin begeistert und denke mir: Hier hat die Band ein Werk geschaffen, welches alle eventuell durch die Vorgängeralben vergraulten Fans wieder mit Omen versöhnt. Aber - man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor den Abend loben.
Auch die nächsten beiden Tracks können mich noch überzeugen.
Anschließend flachen die Songs dann doch etwas ab und wollen bei mir nicht so recht zünden. Mit dem krachigen Speeder "Chaos In the Cathedral" wird man auf das Ende des Silberlings vorbereitet, welches uns zum Abschluss noch ein Medley namens "The Specter Of Battles Past" bietet. Hier wurden die Omen-Klassiker "Make Me Your King", "Dragonīs Breath", "Die By The Blade" und "Nightmares" neu eingespielt.
Alles in allem ist "Eternal Black Dawn" recht gelungen und man kann getrost auf weitere Taten der Band gespannt sein.
Powell hat eine saubere Produktion der Scheibe hingelegt und das Booklet enthält alle Lyrics.
Zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis: Die liebgewonnene Omen Kobra ist wieder auf dem Cover zu sehen, wenn auch nur dezent im Hintergrund.
Spielzeit: 46:06, Medium: CD, Mausoleum Records, 2003
1:1000 Years Reign (4:21) 2:Eternal Black Dawn (4:25) 3:Burning Times (5:52) 4:Blood Feud (3:42) 5: House On Rue Royale (5:25) 6:King Of The Seven Seas (4:42) 7:Chains Or Delirium (3:54) 8:Chaos In The Cathedral (6:10) 9:The Specter Of Battles Past (Medley) (7:30)
Ilka Czernohorsky, 06.10.2003
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