Ein trüber Nachmittag sorgte dafür, dass ich beim Surfen im Netz die Band One Ampere entdeckte. Nicht etwa weil ich auf der Suche nach sparsamen Glühbirnen war, sondern ich mich nach Neuigkeiten der deutschen Rockszene informieren wollte.
Gegründet 2005 folgte zwei Jahre später das erste Album "Borderline Violation". Eine Kontaktaufnahme mit Bandpromotor Patrick Gross ermöglichte mir, die CD genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Band besteht aus dem Sänger Stefan Other, Gitarrist Sebastian Michel, Bassist Philipp Thiel und dem Schlagzeuger Stefan Freitag. Das Booklet wirkt nicht gerade farbenfroh doch sind im Innenleben alle Songtexte verewigt. Der Gesang von Stefan Other wird in englischer Sprache vorgetragen und klingt stimmlich irgendwie nach Grönemeyer. Herauszuhören sind musikalische Einflüsse von Hard Rock über Rock'n'Roll und auch dem Punk.
Stefan Freitag läutet an seiner Muckibude gleich den ersten Song, "Who We Really Are", ein und demonstriert sein großes Potenzial. Als dann Philipp Thiel die vier dicken Saiten ins Spiel bringt, ist auch bei mir die Zündung angesprungen. Der Song macht Appetit auf Mehr und könnte sich zu einem Ohrwurm entpuppen.
Bei "Anna Nicole Smith" geht die Post so richtig ab und nach 3:46 Min ist dem Ex-Busenwunder ein Denkmal gesetzt.
Es folgt "Sound We Do", und hier kommt man in den Genuss einiger kleineren Solo-Einlagen vom Klampfer Dirk Bartsch und ein leichter Blues Rock-Einfluss ist zu erkennen.
"Let It Grow" klingt stark nach Madness, bevor dann mit "This Life" eine rockige Ballade folgt. Ein Song, der zu meinen Favoriten dieses Albums gehört.
Zum Ende, bei "Suzie", darf sich Dirk an seinem Instrument austoben und spielt ein starkes Solo.
Sehr rhythmisch geht's bei "See You" zu, und hier dominieren die beiden Stefans mit Gesang und an den Drums.
Nach "Mexico" folgen "Best Time" und "If I Would Be A Girl", allesamt Songs bei denen die Band ihre Vielseitigkeit demonstriert. Zum Schluss geht es mit "Dizzy" noch mal recht punkig zur Sache.
One Ampere stammt aus Dresden und was die 'Dynamos' leider nicht schafften, könnte dieser Band durchaus gelingen, nämlich in Deutschlands Elite-Gruppen aufzusteigen. Noch ist es bis dahin sicherlich ein beschwerlicher Weg, aber mit "Borderline Violation" ist der erste große Schritt getan, und man darf gespannt sein, was noch folgen wird.
Ihr Debüt-Album kann man jedenfalls bedenkenlos empfehlen.
Line-up:
Stefan Other (vocals, guitar,cello)
Sebastian Michel (guitar, background vocals)
Philipp Thiel (bass, background vocals)
Stefan Freitag (drums, background vocals)
Tracklist |
01:Who We Really Are
02:Anna Nicole Smith
03:Sound We Do
04:This Life
05:Suzie
06:See You
07:Mexico
08:Best Time
09:If I Would Be A Girl
10:Dizzy
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