Da rumpelt sie wieder fröhlich durch die Landschaft, die One Man Army mit ihrem Untoten-Quartett. Und das sogar erstaunlich schnell nach den ersten beiden Alben. Wie hieß es noch mal bei (der Vorgängerband) The Crown? Ausgebrannt und vom Musik-Business enttäuscht? Davon merkt man aber nicht mehr viel. Hauptakteur Johan Lindstrand legt jetzt ja beinahe eine Chris Barnes'sche 'Kreativitätsphase' zutage. Jedes Jahr ein neues Album oder wie?
Na, wollen wir mal nicht voreingenommen sein und uns Album Nummer drei ohne fiese Hintergedanken anhören. "Grim Tales" weicht, oh Wunder, nicht sehr vom eigentlichen Kurs der Band ab. Die Ein-Mann-Armee zockt immer noch eine flotte Mischung aus Death- und Thrash-Metal. Einzig das überaus schwülstige und sehr deplatziert wirkende Intro "Black Clouds" löst etwas Verwunderung aus. Sonst ist aber alles beim Alten geblieben. Da freuen sich doch die Fans.
Was aber eindeutig fehlt, ist eine Überhit-Dampfwalze à la "So Grim, So True, So Real". Vielleicht liegt dieses Fehlen daran, dass sich alle Songs auf einem gleichen (hohen) Niveau bewegen und "Grim Tales" somit das bis jetzt homogenste Album der Band ist. Böse Zungen würden sagen, es liegt an der fehlenden Abwechslung. Zumindest einige kleinere potentielle Hits sind enthalten. Wer bei Nummern wie "The Frisco Reaper" oder "A Date With Suicide" nicht zumindest mitwippt, hat entweder eine außerordentliche Willensstärke oder ist über die Maße musikalisch abgestumpft.
Den anderen Tracks fehlt nämlich leider das ganz, ganz kleine bisschen Groove, was einen OMA&TUQ-Song zu einem herausragenden OMA&TUQ-Song gemacht hat. Lustigerweise fällt einem bei dieser Erkenntnis noch im selben Atemzug der unglaublich gute Sound der Scheibe auf. An Härte fehlt es so zu keiner Zeit.
Also: Ein Klassiker? Nicht wirklich! Ein gutes Album von einer guten Band? Kann hinhauen. Fans spreche ich eine hundertprozentige Kaufempfehlung aus. Alle anderen, die nicht mit der Band vertraut sind, greifen lieber erstmal zu einem der beiden Vorgänger und entscheiden dann später ob sie das dritte Album auch brauchen. Allerdings sollte die Truppe aufpassen, ewig kann sie auf ihrem Kurs nicht weiterfahren.
Line-up:
Johan (vocals)
Marek (drums)
Mikael (guitars)
Mattias (guitars)
Robert (bass)
Tracklist |
01:Black Clouds
02:Misfit With A Machine Gun
03:Saint Lucifer
04:Cursed By The Knife
05:A Date With Suicide
06:Death Makes It All Go Away
07:Dominator Of The Flesh
08:Bonebreaker Propaganda
09:Make Them Die Slowly
10:The Frisco Reaper
11:Bastard Of Monstrosity
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