Da isser widder, uns deutsche Lemmy!!! Unser Onkel Tom, die olle Saufziege.
Wer die Pottversion des Warzengottes nicht kennt, hat wahrscheinlich die letzten 30 Jahre locker verpennt. Denn solange rüpelt und thrasht sich der Fronter von Sodom schon durch die westfälische Botanik.
Auch mit seinem Side-Projekt ist er schon seit 1995 aktiv. Oft allein, oder mit Unterstützung anderer Sodomisten. Manchmal wird er auch von Alex Kraft ( Desperadoz) unterstützt, so auch auf dem neuen Langeisen.
Und nun im Jahre 2011 des Herrn ballert uns der Onkel wieder mal eine seiner Alkohol geschwängerten Veröffentlichungen um die Ohren.
Zugegeben, man sollte schon eine gewisse Toleranz gegenüber Toms Vorliebe für traditionelles deutsches Liedgut mitbringen, denn davon ist auch einiges auf seinen Scheiben enthalten. Mal mehr mal weniger, in diesem Falle eher weniger (Traditionelles) und das ist auch gut so.
Sicherlich werden auch beim neuesten Output des Gelsenkirchener Urgesteins die Meinungen drastisch auseinandergehen. Denn unser aller Tom polarisiert schon seit eh und je. Viele Fans gehören zu der Sorte, die nur die ersten zweieinhalb Scheiben von Sodom, in denen sie noch Black/Thrash zelebrierten, gut fanden. Und nicht gerade Wenige mochten die Burschen erst ab deren dritter Langrille "Persecution Mania", bei der das Rumpelige langsam verschwand und die Technik einzog. Und mit der auch langsam die deutschen Titel, die später auch deutsche Texte enthielten.
So war es nur eine Frage der Zeit, wann es ein reines deutschsprachiges Album geben würde.
1996 war es mit "Ein Schöner Tag" soweit und seit diesem Jahr beschallt Onkel Tom so manches Saufgelage.
Was uns zu der Frage bringt, taugt das neue Album auch für die Kehlenbefeuchtung? Ja, tut es! Und zwar vortrefflich, hicks...
Wie der Plattentitel "Nunc Est Bibendum" (zu Deutsch: Es Möge Getrunken werden) es schon sagt, geht es auch auf Album Nummer Fünf wieder um die Freude des Gerstensaftes und seine Begleiterscheinungen.
Textlich sollte man schon ab und zu ein Auge zudrücken bzw. mit in die Flasche schauen. Dreht sich doch alles um Gevatter Alkohol, was sonst? Was auch so manche Stilblüte mit sich bringt wie "Wenn der Zapfhahn kräht" oder "Schade, dass man Bier nicht ficken kann". Das ist nichts für zarte Gemüter oder Straight Edger und Antialkoholiker sowieso nicht.
Aber die Texte des 'Pottlemmys' sind keineswegs platt, sondern immer mit einem Augenzwinkern und mit der einen oder anderen Lebensweisheit versehen.
Musikalisch ist dennoch fast alles Top. Gut, nicht alle Titel zünden beim ersten Mal, aber es sind schon ein paar Brecher wie "Lemmy macht mir Mut" (einer meiner Anspieltipps!) und "Bon Scott hab ich noch live gesehen" sowie die neue Wacken-Hymne "Auf nach Wacken") mit an Bord, die sich schon bei der ersten Begegnung tief ins versoffene Kleinhirn schrauben, und die musikalisch an ihre Namensgeber erinnern. (Wer jetzt noch fragt: An wen? Der hat nichts mit Rockmucke am Hut, oder?)
Das muss man dem Tom schon lassen, der Bursche hat ein Händchen für griffige Melodien.
Der kleine aber feine Unterschied zu den vorigen Veröffentlichungen liegt einzig und allein darin, dass Tom eine richtige Band mit an Bord hat und dadurch die Songs mehr ballern, sprich heavier erklingen, was ich doch sehr begrüße, denn so mancher Song könnte auch auf einer der neueren Scheiben Sodoms stehen. So zum Beispiel der Opener oder "Bier", die sehr hartmetallisch aus den Boxen dröhnen.
Abschließendes Fazit: Wer die alten Scheiben von Onkel Tom nicht mochte, wird auch dieses Scheibchen hassen wie der Biertrinker die Chemieplörre und wer die alten Langeisen geil fand, wird auch hier froh sein, dass es ein Reinheitsgebot gibt, an das sich Tom und seine Mannen halten.
In diesem Sinne: Eine gesegnete Einfuhr! PROST!!!!
Line-up:
Tom Angelripper (vocals)
Celli (guitars)
Alex Kraft (guitars)
Marc (bass)
Corny (drums)
Tracklist |
01:Nunc Est Bibendum
02:Wenn der Zapfhahn kräht
03:Auf immer und ewig
04:In Junkers Kneipe
05:Format C
06:Bier
07:Wie das Glas in meiner Hand
08:Lemmy macht mir Mut
09:Bon Scott hab ich noch live gesehen
10:Schade, dass man Bier nicht ficken kann
11:Ich hab Dich zum fressen gern
12:Ein Heller und ein Batzen
13:Auf nach Wacken
14:1516
15:Drink doch ene met |
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